"Oggi chiuso." Heute geschlossen. Und momentan ist anscheinend jeden Tag "oggi". Denn der "Nico" hat seit Tagen zu. Wer weiß, ob er überhaupt je wieder aufsperrt, so stockdunkel ist es im Ristorante, um das man im Sommer getrost einen Bogen machen kann. Aber im Winter, da gehört der "Nico" normalerweise zum Geheimtipp. Zumindest dann, wenn nicht gerade "oggi" ist.

Grado schläft. Tief und fest. Als müsse es sich vom letzten Sommer erholen. Der "Toni", seit ein paar Jahren wieder eine der besten Adressen, hat gar von Anfang November bis Ostern dicht gemacht. Bei "Mimi" wurden die Ferien um einen Monat verlängert, was eine Katastrophe ist, weil es hier die besten "Spaghetti scogliera" der Welt gibt. Und Hotel und Weinbar am Beginn der langen Strandpromenade sind mit Brettern vernagelt.

Viale Europa. In der Viale Europa und der Viale Dante, in den beiden Fußgängerzonen, durch die sonst Heerscharen von Badesandalen schlurfen, ist keine Menschenseele. Und wenn der Wind in den alten Hafen hinein den Nebel vor sich her treibt, dann kann es in diesen Tagen auch in Grado saukalt sein.

Lucas & Edi. Bis an die Scheiben von Lucas "Vini Pregiati" hat der Wind den Sand gepeitscht. Und auch im "Vinarium" von Edi ist es ziemlich frisch. Edi hat nämlich nicht geheizt. Wozu auch? Für die drei, vier Tage, an denen er noch schnell seinen letzten Sauvignon ausschenkt. Dann sperrt auch er zwei Monate zu. "Der Sommer war sehr, sehr lang", stöhnt Edi.

Grado im Winter. In der ganzen Stadt plärrte heuer kitschige Weihnachtsmusik bis spät in die Nacht aus kleinen Lautsprechern. Als ob den Gradesern selbst ihr Grado zu tief schlafen würde. Dabei hat es gerade im tiefsten Winter seine Fleckchen, an denen es hellwach ist. Wo? Dazu sollten Sie am besten selbst auf einen Sprung nach Grado.