"Allein auf Mittelchen kann man sich nicht verlassen", sagte Susanne Schlacher von der Grazer Klinikapotheke anlässlich des Kongresses österreichischer Diätologen, der am Donnerstag und Freitag in Wien stattfindet. Der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln wachse und werde stark beworben für Zielgruppen wie Senioren, Raucher oder Kinder. "Es gibt sehr viele Anbieter und Substanzen, nur eine Hand voll von den Substanzen sind studienmäßig belegt."

Kein Jungbrunnen. "Menschen werden immer älter. Sie wollen aber auch bis zum Schluss rege und tätig bleiben", erklärte Schlacher. Einen Jungbrunnen gebe es nicht, nur einzelne Säulen - "die sind aber auch unbequem: Gesund essen, geistig fit bleiben, Bewegung, gute soziale Kontakte pflegen, nicht rauchen", erläuterte sie Beispiele.

Verkauf übers Internet. Wohl aufgrund der Bequemlichkeit greifen viele offenbar lieber zu Nahrungsergänzungsmitteln: Diese fallen in Österreich unter das Lebensmittelschutzgesetz, dürfen aber im Gegensatz zu Arzneien auch über das Internet verkauft werden. "Einzelne schwarze Schafe sind im Internet zu finden", meinte Schlacher. Einige Aussagen über die jeweiligen Produkte seien nicht haltbar, manche Produktionsstätten würden nicht den Gesetzen entsprechen. Es könnte auch sein, dass Inhaltsstoffe verwendet würden, von dem man noch nicht viel wisse. "Es wäre gut, wenn Regelungen europaweit getroffen würden", so Schlacher.