Wenn im Sommer alle in Form kommen wollen: welche Mythen dem effektiven Training im Wege stehen.

Mythos: „Bei Krafttraining verwandelt sich Fett in Muskeln“

Es sei schon rein physiologisch, also körperlich, nicht möglich, dass sich Fettzellen auf magische Weise in Muskelzellen verwandeln. Es ist jedoch so, dass Muskelzellen ständig Energie brauchen, um arbeiten zu können. Diese Energie bekommen sie u. a. auch aus den Fettzellen des Körpers. Trainiert man nun seine Muskeln, verbrauchen diese mehr Energie und dadurch wird mehr Körperfett abgebaut.

Muskeltraining fördert also die Fettverbrennung - dabei könne man aber leider nicht gezielt Fett an bestimmten Körperstellen abbauen. „Es ist ein weitverbreiteter Mythos, dass man durch Sit-ups das Fett am Bauch wegtrainieren kann“, sagt Personal Trainer Bernd Marl. Der Körper lässt sich nicht vorschreiben, auf welche Fettzellen er zugreift. Es sei daher viel sinnvoller, große Muskelgruppen wie die Oberschenkel zu trainieren - denn diese verbrauchen viel Energie und damit Fett. 

Mythos: „Die beste Zeit fürs Training ist vor dem Frühstück“

Training auf nüchternen Magen, um die Fettverbrennung anzukurbeln - kann das funktionieren? Aus der Erfahrung von Coach Marl ja, man sollte es aber nicht übertreiben, da sonst der Kreislauf leidet.

Auch Sportwissenschaftler Peter Hofmann von der Uni Graz bestätigt, dass man durch frühes Training einen frischen Start in den Tag hat - die besten Trainingsergebnisse kann man in der Früh aber nicht erzielen. Das haben Studien mit Profisportlern gezeigt: Der Körper hat einen Biorhythmus, der u. a. die Ausschüttung von Hormonen steuert.

„Üblicherweise ist deshalb der Trainingseffekt am frühen Nachmittag und Abend besser als am Morgen“, sagt Hofmann. Der Körper könne sich aber an frühes Training gewöhnen - man wacht dadurch aber auch früher auf.