Permanente Übelkeit, mehrmaliges Erbrechen am Tag: Herzogin Catherine, Frau von Prinz William, ist wohl die bekannteste Patientin dieser extremen Form der Schwangerschaftsübelkeit. Momentan ist sie mit dem dritten Kind schwanger. Sie litt so schwer an der Morgenübelkeit, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Aber es war keine "normale" Schwangerschaftsübelkeit, von der 50 bis 90 Prozent der Schwangeren betroffen sind. "Rund zwei Prozent der Schwangeren leiden unter einer besonders schweren Form der Übelkeit. Das ist dann der Fall, wenn Erbrechen mehr als fünfmal pro Tag auftritt und mit einer Gewichtsabnahme einhergeht - das heißt, es kann kaum mehr Nahrung oder Flüssigkeit aufgenommen und behalten werden", erklärt die Gynäkologin Michaela Bader-Mayer. Die schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit tritt hauptsächlich zwischen fünfter und zehnter Schwangerschaftswoche auf.

Unklare Ursachen

Gefährlich sind die Folgen: massiver Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, Kollapsneigung, Vitaminmangel. "Dadurch wiederum kann es zum Beispiel zu einer Gerinnungsstörung, Nervenschädigungen oder zu einer Wachstumsstörung beim ungeborenen Baby kommen", so Bader-Mayer.

Nach wie vor sind die Ursachen unklar. Man weiß laut Bader-Mayer zwar, dass die schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit gehäuft bei Erstlingsschwangerschaften, Zwillingsschwangerschaften oder Ernährungsstörungen wie Fettleibigkeit oder Bulimie auftritt.

Die genauen Ursachen aber sind noch immer nicht endgültig geklärt. Man vermutet mehrere Auslöser, zum Beispiel könnte die schwere Übelkeit hormonell, durch einen sehr starken Ausstoß von Schwangerschaftshormonen, bedingt sein; zusätzlich werden immer wieder psychosoziale Faktoren wie Stress oder eine mögliche ablehnende Haltung gegenüber der Schwangerschaft genannt. Aber dafür gibt es heute noch keine absolut klaren wissenschaftlichen Beweise.

Und die Behandlung? "Zusätzlich zu der Infusionstherapie kann Akupunktur, Akupressur und psychologische Betreuung helfen", fasst Bader-Mayer zusammen.