Beinahe jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens mit dem Herpes-simplex-Virus, das Fieberblasen auslöst, in Kontakt. „Meist passiert diese Ansteckung schon in den ersten drei Lebensjahren“, sagt Gabriele Ginter-Hanselmayer, Dermatologin an der LKH-Uniklinik Graz. Diese Erstinfektion geht meist mit Fieber und Bläschen in der Mundhöhle einher und klingt nach einer Woche wieder ab. Die Viren aber „nisten“ sich in Nervenschaltstellen ein und überdauern dort ein Menschenleben lang. Durch verschiedene Umwelteinflüsse kommt es bei manchen Menschen nun dazu, dass diese Viren immer wieder für Fieberblasen sorgen.

Warum sind nur manche Menschen von Fieberblasen betroffen?

„Das wissen wir leider nicht“, sagt Dermatologin Ginter-Hanselmayer. Tatsache ist: Dass Fieberblasen ausbrechen, liegt immer an einem geschwächten Immunsystem. Auslöser dafür können eine Erkältung, großer Stress, starke UV-Einstrahlung, intensive sportliche Belastungen oder auch der weibliche Zyklus sein. Durch diese „Immunschwäche“ werden die Viren wieder aktiv und führen zu den lästigen Bläschen an der Lippe.

Wenn ich noch nie eine Fieberblase hatte, bekomme ich auch keine mehr, oder?

„Das ist nicht gesagt“, sagt die Dermatologin. Es könne auch vorkommen, dass Menschen erst mit 60 Jahren ihre erste Fieberblase bekommen. Das sei zwar selten, aber möglich. Im Normalfall ist es aber so, dass die „Ausbrüche“ von Fieberblasen im Alter weniger werden.