Wie oft muss ich wirklich putzen? Reichen zwei Minuten schrubben, oder sollte ich doch länger putzen? Und ist Zahnseide wirklich notwendig?

Diese Fragen rund um das Thema Zahnpflege beschäftigen viele und jeder hat seine eigene Weisheit: Manche schwören auf die elektrische Zahnbürste, während andere der Handzahnbürste treu bleiben. Andere meinen, nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen zu müssen, während wieder andere es nur einmal täglich tun. Doch was sagen Wissenschaft und Experten dazu? Wir haben nachgefragt: Der erste Teil der Antworten ist hier nachzulesen, nun folgt der zweite Teil der Antworten von Laurenz Maresch, Zahnarzt und Referent für Kariesvorsorge und Gunter Altrichter vom Klinikum Klagenfurt.

Bleaching-Zahnpasten und Bleichmittel für zu Hause führen oft zu Enttäuschungen: Die Dosierung ist meist gering, daher ist auch der Effekt klein, der Preis dafür hoch. Hochdosierte Bleichmittel dürfen aber nur vom Zahnarzt verwendet werden. Daher: „Hände weg von Bleichmitteln aus dem Internet“, sagt Zahnarzt Maresch. Der erste Schritt zu weißeren Zähnen kann die professionelle Zahnreinigung sein, denn dabei werden Verfärbungen entfernt.

Ungeeignet sind Bleichmittel für unter 16-Jährige (der Schmelz ist noch unreif), Schwangere und Stillende sowie für Menschen mit Schmelzschäden. „Bei falscher Anwendung kann es zu starken Reizungen des Zahnfleisches kommen“, sagt Maresch. Auch können die Zahnhälse überempfindlich werden.


Drei Mal täglich, nach jeder Mahlzeit oder gar nur einmal: Es kursieren viele Antworten auf die Frage, wie oft man die Zähne pro Tag putzen sollte. „Zwei Mal täglich zu putzen ist absolut ausreichend“, sagt Gunter Altrichter, Zahnexperte am Klinikum Klagenfurt. Auch Laurenz Maresch bestätigt das - es wurde außerdem gezeigt, dass mit zunehmender Häufigkeit des Zähneputzens die Putzqualität schlechter wird. „Schlecht erreichbare Stellen werden immer ungenauer geputzt, während leicht erreichbare Flächen öfter als sinnvoll geputzt werden“, sagt Maresch. Weniger als zwei Mal täglich sollte es aber auch nicht sein: Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich nur einmal täglich die Zähne putzen, mehr Karies entwickeln als solche, die zwei Mal schrubben.

Zahnbelag, auch Plaque genannt, bildet sich laut Maresch an der Zahnoberfläche frühestens nach zehn bis zwölf Stunden - somit sei das zweimalige Putzen ausreichend.

„Die Zahnbürste ist ein Reservoir für Bakterien“, sagt Gunter Altrichter. Je länger sie benutzt wird, umso mehr leidet die Oberfläche der Borsten: Der Kunststoff wird porös, Bakterien können sich immer leichter ansiedeln. „Daher sollte man die Zahnbürste alle zwei bis drei Monate wechseln“, sagt Altrichter.