Warum denken viele Menschen daran, in Sicherheitstechnik für ihr Eigenheim zu investieren?
EGON MAURER: Man muss da zwischen älteren und neuen Einfamilienhäusern unterscheiden. Die älteren wurden häufig – aus Spargründen – ohne spezielle Sicherheitsvorrichtungen gebaut. Manche hatten vielleicht schon eine Verkabelung unter Putz vorbereitet, aber selten wurde dann auch eine Alarmanlage nachgerüstet. Aber mit der Zeit kommt bei ­vielen Menschen doch das Gefühl auf, dass sie für ihre häusliche ­Sicherheit etwas tun sollten. Dieses gesteigerte Sicherheits­be­dürfnis führte dann zu einem ­starken Nachrüstmarkt für Funk­alarm­anlagen.

Und bei heutigen Bauprojekten ...
... ist es schon normal geworden, dass man von vornherein in ­Si­cher­heitstechnik investiert. Dazu zählen auch Bauelemente wie Türen und Fenster, bei denen in der Regel schon Sicherheits­elemente wie einbruchshemmendes Glas und Beschläge fix integriert sind. Und auch die notwendigen Magnetkontakte für eine Alarmanlage sind da schon häufig dabei.

Wie funktioniert nun eine optimale Haussicherung?
In der Regel auf mehreren Ebenen. Es hat zum Beispiel nur wenig Sinn, eine Alarmanlage zu in­stallieren, wenn das Haus selbst mechanisch ganz einfach zu knacken ist. Dann steigt ein Einbrecher vielleicht trotz Alarmanlage ein, weil er genug Zeit hat, das Weite zu suchen. Die erste Sicherungsschranke ist also eine mechanische – sichere Türen und Fenster. Das reicht für wenig versierte Einbrecher. Zur Abwehr von Profis braucht man dann zusätzlich eine elektronische Sicherung. Und die dritte Ebene ist die Organisation. Da geht es um Fragen wie: Wer schaltet die Alarmanlage scharf und unscharf? Wer kümmert sich wie um einen Alarm?

Was heißt es, mit einer Alarmanlage zu leben?
Wissen, wie man sie bedient. Und sie braucht regelmäßiges Service – denn Sensoren und Sirenen können mit der Zeit verschmutzen und werden dann wirkungslos.

Man hört, dass Alarmanlagen wegen häufiger Fehlalarme oft ausgeschaltet werden?
Grundsätzlich werden heutige Alarmanlagen vom guten Fachhandel so entworfen und geplant, dass sie möglichst wenige Fehl­alarme auslösen. Dieses Problem hat man häufig mit Billigstanlagen. Wer ständig Fehlalarm­gebühren bezahlt, wird irgendwann genervt sein und seine Anlage nicht mehr verwenden. Häufige Fehlalarme sind oft auch eine Sache von mangelhafter Ein- bzw. Nachschulung. Deshalb sollte man so eine sensible Anlage nur bei einem wirklichen Profi mit guten Referenzen erwerben.

Was ist die Mindestausstattung für ein Alarmsystem?
Es gibt in Österreich eine Norm für Alarmanlagen, die eine Mindestsicherung definiert. Dazu zählen Bewegungsmelder, die mit einer Sirene intern alarmieren und eventuell auch einen stillen Alarm, beispielsweise zur Polizei oder einer Sicherheitsfirma absetzen. So etwas bekommt man schon unter 2000 Euro. Das sind klassische Systeme, die ein Haus schützen, wenn man nicht zuhause ist. Will man aber auch gesichert sein, wenn man zuhause ist, dann braucht man auch einen so genannten „Außenhautschutz“. Dabei haben zum Beispiel Türen und Fenster einen Öffnungskontakt, eventuell auch einen Glasbruchmelder. Es kann also niemand einsteigen, ohne dass man es merkt.

Wie plant der Profi ein modernes Sicherheitssystem?
Der seriöse Alarmanlagen-Handwerker erklärt seinen Kunden alle möglichen Systemvarianten ausführlich. Auch dass es die Möglichkeit gibt, in das System Rauch-, Wasser- oder auch Gasmelder zu integrieren. Das macht aus einer Alarmanlage dann eine Gefahrenmeldeanlage. Der Profi schaut sich natürlich auch die örtlichen Gegebenheiten beim Kunden an und entscheidet dann gemeinsam mit ihm, was optimal ist.