Immer häufiger verletzen sich Menschen beim Aufstellen sogenannter Schussfallen, die Wühlmäusen den Garaus machen sollen. Zahlen der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie des Klinikum Graz zufolge zogen sich in den vergangenen Jahren 27 Patienten schwere Verletzungen zu.

Die Betroffenen sind im Durchschnitt 60 Jahre alt, wobei sich etwa drei Mal mehr Männer als Frauen mit derlei Geräten verletzen. Auch Gisela S. verletzte sich und verlor vor einem Jahr aufgrund eines solchen Unfalls den rechten Ringfinger. „Ich hatte ein Loch in meiner Hand“, erinnert sie sich an den Tag, als eine Falle in ihrer Hand explodiert ist. Nach einer eineinhalbstündigen Operation im LKH Klinikum Graz stand fest: Der Finger ist nicht zu retten.

Patientin Gisela S. und ihre Ärzte
Patientin Gisela S. und ihre Ärzte © (c) LKH-Univ. Klinikum Graz/Simon M (Simon Moestl)

„Die Explosion ist stark genug, um Sehnen, Gefäße, Nerven und Knochen zu zerstören“, erklärt Chirurg David Lumenta. Er vergleicht die Funktionsweise der Fallen mit Handgranaten. Seine Kollegin Petra Brinskelle konkretisiert: „Sie sind mit Platz- und Gaspatronen bestückt, die beim Auslösen derart viel Energie erzeugen, dass Nagetiere getötet werden. Es gibt zwar Sicherheitsmechanismen wie einen Bügel, allerdings verrutscht dieser leicht und die Falle kann bei unvorsichtiger Handhabung versehentlich ausgelöst werden.“ Patientin S. sagt: „Hände weg von diesen brandgefährlichen Fallen!“