„Sie können sich vorstellen, wie entsetzt ich bin“, sagt Peter Tappler im Gespräch zur Kleinen Zeitung in Bezug auf das Kippen des Rauchverbots. Tappler steht einer Initiative von Wirten vor, die sich Interessensgemeinschaft für fairen Wettbewerb in der Gastronomie nennt, sich für das absolute Rauchverbot in Lokalen einsetzt und schon im Vorfeld der Entscheidung der Koalitionsverhandler wissen ließ: „Wir vertreten die schweigende Mehrheit der Wirte.“

„Unsere Mitglieder haben sich auf das totale Rauchverbot eingestellt und dementsprechend umgestellt“, sagt Tappler. „Nun drohen uns wirtschaftliche Nachteile.“ Tappler, der selbst Raucher ist, befürchtet, dass die Regelungen für Gastronomen jetzt noch komplizierter werden – und weiterhin auch nicht exekutiert werden. „Eine Untersuchung im Jahr 2013 hat gezeigt, dass sich 80 Prozent der Wirte nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten“, sagt Tappler. 

Wettbewerbsnachteil

Was Tappler und die Mitglieder seiner Initiative orten, ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für jene Lokale, die schon rauchfrei sind. Die neue Regelung sieht außerdem vor, dass zukünftig bis zu einer Fläche von 75 Quadratmeter ein reines Raucherlokal möglich ist – bisher waren es maximal 50 Quadratmeter. „Es wird sicher einige Wirte geben, die nun wieder Raucherlokale werden“, sagt Tappler. Auch die Situation der Kellner und der Fürsorgeschutz, den die Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter haben, sei völlig ungelöst – eine „unfassbare Situation für uns“, sagt Tappler.

Für ihn und die Mitglieder der Initiative sei die Regelung jedenfalls inakzeptabel und man werde es nicht gefallen lassen. „Die Niktotinsucht eines zukünftigen Regierungsmitglieds führt zu einem furchtbaren Pallawatsch bei der Raucherregelung“, sagt Tappler in Richtung Strache, dessen FPÖ sich das Kippen des Rauchverbots auf die Fahnen geheftet hatte.

Online-Petition

Auch in der Bevölkerung herrscht vielfach Unverständnis über die Entscheidung. Noch am Montag wurde eine Online-Petition gegen die Aufhebung des Nichtrauchergesetzes gestartet. Innerhalb weniger Stunden unterschrieben schon über 51.000 Menschen gegen die Pläne von ÖVP und FPÖ.