In Österreich wurde 2016 ein Anstieg der Tuberkulose-Fälle im Vergleich zu 2015 festgestellt. Ob der Zuwachs im Zusammenhang mit den ankommenden Flüchtlingen stand, war nicht endgültig geklärt. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sieht keine Gefahr für die Bevölkerung.

Anstieg in Deutschland

Auch in Deutschland geht bei der Zahl der Tuberkulosefälle der Trend nach oben. Im Jahr 2016 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 5915 Erkrankungen. 2015 waren es 5852, teilte das Institut zum Welttuberkulosetag am 24. März mit. Damit sind die Zahlen nach einem Tiefststand im Jahr 2012 (4112 Fälle) deutlich angestiegen.

Zuwanderung

"Es gibt einen Zusammenhang mit der aktuellen Zuwanderung", sagte RKI-Infektionsforscherin Lena Fiebig. "Migration ist aber nicht die Ursache von Tuberkulose, das Bakterium ist es", ergänzte sie. "Es ist sehr ungleich in der Welt verteilt, aber es kommt auch in Deutschland vor."

Bei Tuberkulosefällen werde der Anlass der Diagnose erfasst, erläuterte Fiebig. "Daher wissen wir, dass ein großer Teil der höheren Fallzahlen Tuberkulosen entspricht, die bei gesetzlich vorgeschrieben Untersuchungen vor Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft diagnostiziert wurden." Dazu zählten nicht nur Quartiere für Flüchtlinge. Die Auflagen gelten zum Beispiel auch für den Haftantritte in Gefängnissen. Zu Risikogruppen für TBC zählen neben Menschen aus Regionen mit hoher Tuberkuloserate zum Beispiel auch Obdachlose und Drogenabhängige.

TBC-Check bei Flüchtlingen

Im Bild: Krankenschwester Michaela Dannenberg zieht einem Flüchtlingskind aus Mazedonien in Berlin in der Flüchtlingsnotunterkunft im ehemaligen Flughafen Tempelhof im Medical Center für eine Behandlung die Kleidung aus. Flüchtlinge müssen bei ihrer Aufnahme in Unterkünfte in Deutschland auf Tuberkulose untersucht werden, so schreibt es das Gesetz vor.