Die aus Weiz stammende Ärztin und Autorin Iris Zachenhofer hat gemeinsam mit ihrer Co-Autorin Marion Reddy wieder ein Buch geschrieben. Das erste, „Dachschaden – zwei Neurochirurginnen decken auf“ hatte für viel Aufregung gesorgt. Auch das neue Buch, „Kopfsache schlank – Wie wir über unser Gehirn unser Gewicht steuern“ landete auf Anhieb unter den Top Ten der Sachbuch-Bestsellerliste. Heute um 19 Uhr gastiert Iris Zachhofer zu einer Lesung in der Buchhandlung Haas in Weiz.
Viele Leute hecheln für die kommende Badesaison noch der Bikini- oder Badehosenfigur hinterher. Was ist Ihr Tipp?
IRIS ZACHENHOFER: Auf keinen Fall sollte man sich zu große Ziele setzen, wie gleich einmal 20 Kilogramm abzunehmen. Einmal zwei Kilo abnehmen ist ein Anfang und man sollte sich dann selbst belohnen, wenn man es geschafft hat. Aber natürlich nicht mit einer Sachertorte.
Damit sind wir mitten in Ihrem Buch. Sie schreiben, dass man das Gehirn neu programmieren muss, wenn man abnehmen möchte. Wie funktioniert das?
ZACHENHOFER: All unsere Gewohnheiten und dazu gehört auch das Essverhalten, sind im Gehirn in den sogenannten Basalganglien abgespeichert. Wenn wir unser Essverhalten ändern möchten, müssen wir es quasi neu programmieren. Ein Verhalten, das wir ändern oder neu erlernen möchten, können wir nicht von heute auf morgen umstellen. Ich vergleiche das immer gerne mit einem Kind, das Radfahren lernt: Es fällt oft hin, scheitert, übt weiter und irgendwann schafft es das Kind, automatisch zu fahren. Es nimmt viel Druck von uns, wenn wir uns das vor Augen halten, Fehler gehören dazu.
Warum scheitern so viele Menschen mit Diäten?
ZACHENHOFER: Herkömmliche Diäten gehen nicht auf die individuellen Vorlieben und Abneigungen der Menschen ein und sind nicht auf den Tagesablauf abgestimmt. Es gibt zwei Zentren im Gehirn, die sich da gegenüberstehen: Das Vernunftdenken, das einem sagt, dass man die Diät machen muss, weil die Hose noch zwickt. Sein Gegenspieler ist das Belohnungssystem, das Genuss und Freude verlangt. Während einer Diät wird das Belohnungssystem nicht zufriedengestellt. Daher scheitert man irgendwann, weil sich das Belohnungssystem irgendwann doch durchsetzt.