In den Murauen tut sich was. Der Bärlauch schickt seine jungen Triebe an die Sonne. Eine Armee aus grünen Speeren bricht durch die Decke aus abgestorbenen Blättern und zeigt dem Winter, wer nun das Sagen hat. 

Der Frühlingsbote mit dem intensiven Knoblaucharoma strotzt nur so vor gesunden Inhaltsstoffen: Er enthält Vitamin C und die wertvollen Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen. In der Volksmedizin wird Bärlauch unter anderem gegen Arteriosklerose und hohen Blutdruck geschätzt.

Vorsicht beim Sammeln

Unterschiede: links ein Bärlauchblatt, in der Mitte die Herbstzeitlose, rechts ein Maiglöckchenblatt
Unterschiede: links ein Bärlauchblatt, in der Mitte die Herbstzeitlose, rechts ein Maiglöckchenblatt © (c) emer - Fotolia (Manfred Ruckszio)

Beim Sammeln duftet bald alles nach würzigem Bärlaucharoma, deshalb kann man sich beim Pflücken nicht allein auf den Geruch verlassen. Erkennbar sind die bekömmlichen Blätter des Bärlauchs an der lanzettähnlichen Blattfläche, dem dünnen Blattstiel und den einzelnen Blättern - im Unterschied zum  Maiglöckchen, bei dem ältere jüngere Blätter umschließen.

Blühen Maiglöckchen erst einmal, sind sie nicht mehr zu verwechseln
Blühen Maiglöckchen erst einmal, sind sie nicht mehr zu verwechseln © (c) Cora Mller - Fotolia

An den Blüten erkennt man den Unterschied sofort: die typische Glöckchenform ist mit den kleinen, spitz zulaufenden, sternförmigen Bärlauchblüten nicht zu verwechseln.

Bärlauchzeit: So gelingt ein Bärlauch-Cordon Bleu

Die Herbstzeitlose blüht erst im Herbst - zart violett - und ähnelt einem Krokus. Die Blätter kommen zwar vielerorts erst später als der Bärlauch aus dem Boden, dennoch sollte man auf Nummer sicher gehen: Ihre Blätter sind schmal und länglich und sitzen ohne Stiel am Stängel. Sie wächst in Büscheln, das sieht allerdings auch beim Bärlauch mitunter ähnlich aus. Im Zweifelsfall gilt: Bitte die Finger davon lassen und Bärlauch auf dem Markt oder im Supermarkt kaufen.

Bärlauchspinat a la Didi Dorner

Von Drei-Haubenkoch Didi Dorner stammt dieser Frühlingsbringer:

Zutaten: ½ kg Bärlauch, 1 KL Backpulver, Salz, etwas Obers und Gemüsefond.

Zubereitung: Für den Bärlauchspinat einen Topf halb mit Wasser füllen, reichlich salzen, erhitzen. Den Bärlauch einlegen und das Backpulver dazugeben, das sofort aufschäumt. Den Bärlauch sofort herausnehmen und in eiskaltes Wasser tauchen, so bleibt er schön grün. Das Wasser ausdrücken, den Bärlauch mit ein wenig Obers und Gemüsefond glatt mixen.

Bärlauchpesto

Zutaten: 250 g Bärlauch, 40 g Pinienkerne, 35 g frisch geriebener Parmesan, rund 200 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Bärlauch waschen, auf Küchenpapier auflegen und trocknen lassen, grob scneiden. pinienkerne ohne Zugabe von Fett in einer Pfanne rösten, bis sie duften. Bärlauch, Pinienkerne und Parmesan fein mixen. Das Öl langsam einrühren, sodass eine dickflüssige Paste entsteht. Das Bärlauchpesto würzen und in Gläser füllen. Mit Olivenöl bedeckt hält es im Kühlschrank etwa drei bis vier Wochen.

Bärlauchpüree

Zutaten: 50 dag mehlige Erdäpfel, 0,2 l Milch, 5 dag Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, Bärlauchpesto, 1 Bund frischer Bärlauch.

Zubereitung: Erdäpfel schälen, in grobe Würfel schneiden und in Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen, Erdäpfel passieren und mit etwas geklärter Butter und Gewürzmilch (Muskat, Salz, Pfeffer) abmischen. Kurz vor dem Anrichten etwas Bärlauchpesto und frisch gehackten Bärlauch untermischen.