Die Leber leistet täglich Schwerstarbeit. Sie entgiftet unseren Körper, steuert Stoffwechselprozesse, Vitamine, Fette oder Zucker und Mineralien werden von der Leber verwertet. "Etwa 2000 Liter Blut fließen pro Tag durch sie", erklärt Sandra Wallner-Liebmann (MedUni Graz). Aber: Weihnachtsfeiern, fettes Essen, übermäßiger Alkoholkonsum sind pures Gift für die Leber. "Tückisch ist, dass Erkrankungen des schmerzunempfindlichen Organs oft unbemerkt verlaufen", so Wallner-Liebmann.

Fettleber

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Erkrankungen wie die Fettleber sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen, die Folgen sind dramatisch. Was kann man also tun, um die Leber in der schwersten Zeit des Jahres zu schützen? "Bitterstoffe stimulieren die Ausschüttung der Gallensäfte und verbessern die Verdauung. Zu den bitterstoffreichen Gemüsesorten gehören Chicorée, Radicchio, Endiviensalat, Rettich, Radieschen und Artischocke. Auch in Kräutern wie gelbem Enzian, Engelwurz, Benediktenkraut, Schafgarbe, Bockshornklee und Gelbwurz sind sie enthalten", so Wallner-Liebmann. Auch die Mariendistel wird immer wieder genannt. Der aus der Pflanze gewonnene Wirkstoff Silymarin wird aktuell intensiv beforscht, denn er schützt unter anderem die Leberzellen.

Im Volksglauben heißt es auch, Kräuterschnäpse würden der Leber helfen - doch genau das Gegenteil ist der Fall, hochprozentiger Alkohol schädigt die Leber zusätzlich! Apotheker Gerhard Kobinger: "Früher hieß es, ein Schnapserl mit Bitterstoffen helfe verdauen, da Alkohol und Bitterstoffe die Verdauungssäfte fördern und die Fettzerlegung unterstützen würden. Greifen Sie lieber zu Galle-Magentropfen, die funktionieren nach diesem Prinzip."

Als "Vorbereitung" auf die Feierzeit empfiehlt Wallner-Liebmann Fast Food zu meiden, wenig fette Fleisch-, Wurst- und Käsesorten, dafür Gemüseeintöpfe und bitter-sauer statt süß zu essen. Außerdem sollte man Gewürze wie Ingwer, Krenn, Pfeffer, Zimt und Nelken einsetzen.