Das Szenario ist momentan nicht weit hergeholt: Mit im Büro sitzt ein Kollege, der Taschentücher im Minutentakt zerknüllt und das Spektakel mit Hustentiraden begleitet. Wie kann ich als Sitznachbar da gesund bleiben, fragt sich da der besorgte Bürokollege. Hygiene und Abstand halten sind die Zauberwörter, um unbehelligt durch die Schnupfensaison zu kommen.

"Man sollte sich nicht in die Hand, sondern in den Ellenbogen niesen", legt Virusexperte Harald Kessler (MedUni Graz) den ersten Grundsatz des Schnupfen-Knigge fest. Noch optimaler ist es natürlich, gleich in ein Papiertaschentuch zu niesen oder zu husten und dieses im Anschluss wegzuschmeißen - in einen verschlossenen Mistkübel, falls vorhanden, denn sonst verteilen sich die Viren im Raum.

Händewaschen ist die zweite Säule der Viren-Prävention: Vor jedem Essen, nach jedem Toilettengang und nach jedem nach Hause Kommen von unterwegs gründlich und mit Seife die Hände waschen. "Desinfektionsmittel sind nicht nötig", sagt Kessler.

Abstand halten

Will man sich nicht anstecken gilt: Abstand halten vom Virenwirt, also von demjenigen, der die Erkältungsviren schon eingefangen hat. Denn: Eine Infektionskrankheit, wie die Erkältung eine ist, holt man sich immer von anderen Menschen - nicht durch tiefe Temperaturen. "Mindestens einen Meter sollte man zu schon Erkrankten Abstand halten", sagt Kessler. Und spricht daher für die Erkältungszeit auch ein "zeitlich begrenztes Bussi-Bussi-Verbot" aus - um so einen möglichen Infektionsweg auszuschließen.

Wenn der Kollege oder die Kollegin schon verkühlt ist - darf man trotzdem das Fenster öffnen und den Raum lüften? "Ja", sagt Kessler, denn: frischer Sauerstoff tut immer gut.

Prinzipiell sollte man mit einer Erkältung aber ohnehin besser zuhause bleiben - um nicht alle Mitmenschen um sich herum anzustecken.