Das Plakat des großen friulanischen Afrika-Forschers, Entdeckers und Gönners, Pietro Savorgnan di Brazzà, prangt am Eingang zum Regionalflughafen der Region Friaul Julisch Venetien. Nach dem Sklavenbefreier, der dem alten friulanischen Adelsgeschlecht der Savorgnan bei Moruzzo entstammt, wurde im 19. Jahrhundert nicht nur Brazzaville im Kongo benannt, sondern auch der Flughafen Triest. Damit wollte der „Aeroporto Trieste“ dem angesehenen Friulaner Tribut zollen.

Ein Flughafen für Touristen und Geschäftsleute aus dem Norden. Von Kärnten in knapp eineinhalb Stunden erreichbar
Ein Flughafen für Touristen und Geschäftsleute aus dem Norden. Von Kärnten in knapp eineinhalb Stunden erreichbar © Picasa
Italienischer Genuss vor dem Abflug an der neuen Bar
Italienischer Genuss vor dem Abflug an der neuen Bar © Picasa

Im „Aeroporto Trieste“ weht mit dem Einzug des Präsidenten Antonio Marano in die Chefetage ein frischer Wind. Er hat viele Jahre bei verschiedenen österreichischen Banken sowie bei den Autovie Venete gearbeitet und gilt als beinharter Sanierer und offen denkender Manager.

Vor allem aber wurde der Flughafen einem großzügigen Erneuerungsprogramm unterzogen. 40 Millionen Euro in drei Jahren stellt die 100-Prozent-Eigentümerin – ,die Region Friaul Julisch Venetien – zur Verfügung, um aus dem verschlafenen Regionalflughafen einen modernen Airport zu machen, der auch für die nahen Nachbarregionen Kärnten, Slowenien und Kroatien hochinteressant er-scheint. Ist er doch bequem auf der Autobahn in knapp eineinhalb Stunden zu erreichen. Für die in der Region ansässigen Unternehmen wie die Schiffswerft Fincantieri, Generali, Danieli, Illy oder Calligaris und den aufstrebenden Tourismus in Friaul Julisch Venetien ist ein attraktiver Airport eine Grundvoraussetzung. Daher auch das Bekenntnis der Regionalregierung mit Präsidentin Debora Serrachiani zum Ausbau des Flughafens und in weiterer Folge zur Privatisierung.
Zwölf Millionen Euro wurden bereits im Vorjahr in die Neugestaltung einer hellen und übersichtlichen Abflughalle, in den Check-in und Abfertigungsbereich investiert. Es wäre kein italienischer Airport, hätte man nicht auch das leibliche Wohl der Passagiere im Auge. Gab es früher lediglich eine einfache Bar, kann man jetzt in italienischen Spezialitäten förmlich schwelgen: Croissants, Tramezzini, appetitlich belegte Panini, Cappuccino, Macchiato und Espresso in bewährter Qualität, frische Früchte und Säfte machen den Aufenthalt im Flughafen (auch für externe Besucher) zu einem kulinarischen Erlebnis. Zumal es dort auch eine Ecke mit friulanischen Spezialitäten, wie Wein, Süßigkeiten und Prosciutto gibt und ein Selbstbedienungsrestaurant, wo Köche Pasta, Salate, Fleisch- und Fischgerichte frisch zubereiten.Doch man kommt ja in einen Flughafen, um in die weite Welt zu gelangen. Fluglinien wie Lufthansa, Volotea, Ryanair, TUIfly und Alitalia heben vom Flughafen Triest ab, dazu kommen noch zahlreiche Charterflüge. Hier rückt der Süden nahe und das zu günstigen Flugpreisen. Wen die Sehnsucht danach plagt, kann nach Bari, Neapel, Catania, Trapani oder Velancia, abheben und macht mit der Reiselust dem Abenteurer Savorgnan di Brazzà alle Ehre.