„Und sie riechen so gut!“ Jeder, der schon einmal ein neugeborenes Baby auf dem Arm hatte, ist ihm verfallen, dem Duft des neuen Lebens – vorausgesetzt, die Windeln sind frisch gewechselt. Denn dann verströmen diese kleinen Lebewesen einen verführerischen Duft, der nicht nur die eigene Mutter in seinen Bann schlägt.

Amerikanische Forscher haben sich der Frage angenommen, woher dieses olfaktorische Phänomen kommt – und bestätigt, dass dies wohl ein Kniff der Evolution ist und der Arterhaltung dient, wie die Homepage "Science of us" berichtet.

Gehirn-Scans

Denn ganz ehrlich, sich um ein Neugeborenes zu kümmern, bietet an sich wenig Amusement: füttern, in den Schlaf wiegen, Tränen trocknen, Windeln wechseln. Wie der amerikanische Forscher Johannes Frasnelli erklärt, ist ihr besonderer Duft dabei ein Werkzeug, um sicherzustellen, dass die Bindung zwischen Eltern und Kind trotzdem unzerstörbar ist. Neben dem Kindchenschema des Babygesichts sorgt also auch der Geruch der kleinen Menschen dafür, dass man nicht anders kann, als ihnen zu verfallen.

Was dabei im Gehirn der Mütter passiert, haben die Forscher mithilfe von Gehirn-Scans untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass Frauen – egal ob sie selbst schon Mütter sind oder nicht – auf den Babygeruch reagieren wie auf ein herrliches Stück Schoko: Das Belohnungszentrum wird aktiviert, ganz ähnlich wie es auch beim Konsum von Drogen passiert.

Eigene Windeln riechen besser

Wie das Baby diesen einnehmenden Geruch erzeugt, konnten die Forscher noch nicht endlos klären – doch es gibt Theorien. Zum Beispiel könnten Babys Schweißdrüsen diesen Geruch abgeben, oder aber das Geruchserlebnis hat seinen Ursprung in der sogenannten Käseschmiere, jener Substanz, die Babys überzieht, wenn sie zur Welt kommen. Wissenschaftler haben übrigens auch herausgefunden, dass auch Babys den Geruch ihrer Mütter eindeutig von anderen unterschieden können, so bevorzugen sie die Milch und die Kleidung der eigenen Mutter auf Basis des Geruchs.

Und: Australische Forscher haben gezeigt, dass Mütter den Geruch der Windeln des eigenen Kindes als weniger unangenehm empfinden als den anderer Kinder. Der Evolution sei Dank!