Um ihrem Kind ganz nah zu sein, stecken viele Eltern, Väter wie Mütter, ihre Babys auch immer öfter in Tragetücher oder -hilfen. Elke Klösch ist zertifizierte Trageberaterin. „Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist es auf einmal ganz laut und kalt. Wo will es dann mehr sein als bei Mama oder Papa?“, fragt sie. Dass man ein Kind zu viel verwöhnen kann, indem man es herumträgt, schließt sie aus. „Ich habe mit vielen Experten über dieses Thema gesprochen und Tatsache ist, dass man durch das Tragen nur Vorteile hat. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Mama oder Papa und Kind das auch so wollen.“ Ihr Rat für alle, die sich für das Thema interessieren: „Nicht einfach irgendeine Tragehilfe kaufen, sondern vorher jemanden fragen, der sich damit auskennt.“
Das kann Christian Tschauner, Department-Leiter für konservative Orthopädie am LKH Stolzalpe im Bezirk Murau, nur unterschreiben: „Tragen ist derzeit ein regelrechter Hype. Wenn es keine gesundheitlichen Einschränkungen bei den Eltern und dem Kind gibt, spricht auch aus orthopädischer Sicht nichts dagegen. Das Tragen in einer Tragehilfe, wird es richtig ausgeführt, ist sogar für die Hüftentwicklung günstig, wenn das Kind in einer sogenannten Sitz-Hock-Stellung mit leichter Abspreizung verweilt.“ Der Mediziner sowie Elke Klösch warnen jedoch, dass der Markt sehr unübersichtlich sei und viele minder geeignete Produkte in Umlauf sind. „Man sollte sich hier gut beraten lassen.“