Polen wird Starregisseur Roman Polanski nicht an die USA ausliefern. Das Oberste Gericht in Warschau wies am Dienstag einen Berufungsantrag von Justizminister Zbigniew Ziobro gegen einen Gerichtsentscheid vom vergangenen Jahr zurück, der Polanskis Auslieferung bereits abgelehnt hatte.

Damit ist das Verfahren endgültig beendet. Die US-Justiz versucht seit Jahren, Polanski wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen im Jahr 1977 vor Gericht zu bringen.

Der Regisseur, der Filme wie "Tanz der Vampire", "Der Pianist", "Der Gott des Gemetzels" gedreht hat, wurde vor 39 Jahren in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ der damals 13 Jahre alten Samantha Jane Gailey unter Anklage gestellt. Polanski floh nach London und lebt seither in Europa.

2005 wurde er in der Schweiz verhaftet und danach unter Hausarrest gestellt. 2010 wurde das Auslieferungsantrag der USA  abgewiesen und der Hausarrest aufgehoben.

2015 wurde ein neuerlicher US-Auslieferungsantrag des mittlerweile in seiner Heimat Polen lebenden Regisseurs abgelehnt. Das hat das Oberste Gericht nun bestätigt. Sein damaliges Opfer hat die Entscheidung gutgeheißen.