Passend zur Hundertjahrfeier der Republik Österreich hat die styriarte für 2018 das Motto "Felix Austria" gewählt. Im Mittelpunkt steht ein Fest rund um die Oper "Julo Ascanio" von Johann Joseph Fux, die den Auftakt zu einer mehrjährigen Serie von Werken des steirischen Komponisten bildet. Ein "Fidelio" mit neuen Texten ist ebenso am Programm wie Bewährtes mit Markus Schirmer oder Jordi Savall.

Eine "positives, fröhliches Programm" erwartet die Besucher im nächsten Jahr von 22. Juni bis zum 22. Juli bei der styriarte, erklärte Intendant Mathis Huber bei einer Pressekonferenz am Freitag. "Es sollte uns immer bewusst werden, dass wir in Frieden und Freiheit leben. An diesem Glück müssen wir arbeiten, sonst ist es wertlos", erläuterte Huber unter Verweis auf das Motto "Felix Austria". Dabei werden auch Bezüge zur Heiratspolitik der Habsburger hergestellt, was sich auch in diversen Festen wie dem für Maria Theresia oder dem "Hochzeitsfest" für Kaiser Leopold und seine Frau Claudia in Schloss Eggenberg niederschlägt.

Das Herzstück der styriarte

Herzstück des Festivals ist aber das Fux-Projekt: Die Oper "Julo Ascanio, Re d'Alba" wird eingebettet in ein Fest in der Helmut-List-Halle, das sich auch in einen eigens dafür angelegten "ironischen Barockgarten" erstrecken wird. Das Zefiro-Barockorchester wird unter der Leitung von Alfredo Bernardini spielen, es singen großteils junge italienische Solistinnen und Solisten. Statt eines Bühnenbildes wird es Licht-Installationen von OchoReSotto geben. In den nächsten Jahren sollen weitere Fux-Opern als ähnliche Spektakel wiederbelebt werden, "um der Welt zu zeigen, welcher Musikschatz hier ungehoben auf seine Entdeckung wartet", zeigte sich Huber begeistert.

Beethovens "Fidelio" unter der Leitung von Andres Orozco-Estrada ist ein weiteres Projekt, das in ungewöhnlicher Form zu erleben sein wird. Beethovens Freiheits-Oper wird mit neuen Texten versehen, bei denen es um einzelne Schicksale von Flüchtlingen geht. Es singen Dorothea Röschmann, Johannes Chum, Adrian Eröd, Jochen Kupfer und Tetjana Miyus.

Musik des Fin de siecle

Mit dem Concentus Musicus werden die Stainzer Kirchenkonzerte wiederbelebt: Ebenfalls unter der Leitung von Orozco-Estrada wird ein Schubert-Programm zu hören sein. Der Concentus ist noch bei weiteren Programmen zu hören, so werden beispielsweise Schuberts "Unvollendete" in ergänzter Fassung oder auch Haydns Kaiserquartett gespielt.

Musik des Fin de siecle spielt das Zemlinsky-Quartett unter dem Titel "Verklärte Nacht": Schönberg, Zemlinsky und Brahms werden zu hören sein. Markus Schirmer bringt in bewährter Manier Beethoven zu Gehör, und Jordi Savall bietet in "Krieg und Frieden" ein klingendes Geschichtspanorama von Kaiser Maximilian I. bis Kaiser Karl VI. zum Abschluss des Festivals.