Einer Künstlerpersönlichkeit, die quasi zum Synonym für das Wort Tanz wurde, war eine styriarte-Soap in der List-Halle gewidmet: Rudolf Nurejew. Zu hören war Musik aus jenen Balletten, denen Nurejew einen unverwechselbaren Ausdruck verliehen oder die er besonders geliebt hatte.

Exzellente junge Solisten des Kammerorchesters Modus 21 spielten charmant und mit tänzerischer Leichtigkeit den Walzer aus Tschaikowskis „Dornröschen“, mit Sentiment und schöner Schlichtheit das Andante aus dem Pas de deux aus „Giselle“ von Adolphe Adam und melancholisch angehaucht das Trio für Klarinette, Violine und Klavier von Chatschaturjan. Gregor Seberg las dazu aus „Wer sonst, wenn nicht ich?“ Texte aus Gerhard Brunners Erinnerungen an Nurejew, von ärmlicher Kindheit, verletztem Stolz und von dessen „Farbe, Feuer, Furor“.

Im zweiten Teil brachte Prokofjews „Ouvertüre über Hebräische Themen“ Anklänge an die Klezmer-Musik mit einer Klarinette (Alexander Muhr), die charakteristisch zwischen Schmeicheln und Schärfe wechselte. Aufgewühlt, gehetzt und mit ironischen Walzerparodien folgte Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8. Beeindruckend war die präzise Live-Begleitung von Modus 21 unter Erich Polz zum Filmausschnitt von „L'après-midi d'un faune“ von Claude Debussy, in der Nurejew als „Personifikation des künstlerischen Eros“ tanzte.

Hörfunk: 22. 8., 19.30 Uhr, Ö 1