Wer zu „Dirty Dancing – Das Original live on Tour“ pilgert, darf sich kein Musical erwarten. Denn das ist die rund zweistündige Vorstellung nicht. Geboten wird ein nachgespielter Film bzw. die Theateradaption eines Kultstreifens – und das sehr solide mit sympathischen Darstellern, tollen Stimmen und einem atmosphärischen, klug durchdachten Drehbühnenbild.

Anna-Louise Weihrauch, ehemaliger Soap-Star in der ARD („Verbotene Liebe“) ist eine entzückende Frances „Baby“ Houseman, Lucas Baier ein gewinnender Johnny Castle. Nur die Band kommt aus der Konserve.
Wie schon kürzlich bei „Grease“ ist die Längsbespielung in der Grazer Stadthalle freilich nicht optimal für eine Theaterstimmung, die Bühne wirkt schnell verloren und wie Guckkasten, die Tribünenplätze sind fast ein anderer Kontinent.

Mit Gefühl

Das Publikum (großteils sicher jedes Dialogs von Baby und Johnny mächtig) ließ sich nicht beirren – gemäß des Filmmottos: „Time of your Life!“ Mit Gefühl, Magie und dem Takt des Herzschlags. Die Inszenierung bemühte sich redlich, neben den Tanzeinlagen auch das gesellschaftspolitische Klima der frühen 1960er-Jahre zu transportieren.

Die Tourneeproduktion kann man noch am 25. Februar um 14 Uhr in der Grazer Stadthalle sehen. Karten an der Ö-Ticket-Tageskasse. Insgesamt konnte man mehr als 6000 Besucher während des Graz-Gastspiels anlocken!