Beide Bands überzeugten mit einer gelungenen, wenn auch nicht wirklich überraschenden Vorstellung.  Die obligatorischen, altbekannten Hits wurden serviert, kaum ein Stimmungsgarant außen vorgelassen. Die kalifornischen Punkrocker „The Offspring“ eröffneten mit „You’re gonna go far, kid“ und gingen sogar soweit, dass sie mit einem Cover der Mitgrölhymne „Seven Nation Army“ der White Stripes eine Extraportion Ekstase kredenzten. Ein durchaus frappierender Moment, es sollte der einzige seiner Sorte bleiben.

„Billy Talent“ bewiesen im Anschluss deutlich mehr Biss. Im Vergleich dazu waren ihre Vorgänger „The Offspring“ ein vollgeschlichteter Holzofen, in den die Kanadier dankend einheizten. Der Frontman Benjamin Kowalewicz vollführt mit seinen Stimmbändern einen Seiltanz jenseits von Gut und Böse. Er kreischt, schreit und singt. Die Band trägt rot, das Licht streut rot, das Blut kocht in den Adern von Kowalewiczs Hals. Die Menge nimmt dieses Live-Geschenk dankend an, manch einer zeigt sich besonders erkenntlich und wirft sich auf den Armen der Masse in die rote Flut. Feuertaufe bestanden.

Nomen non est nomen. Zumindest dann, wenn die Rede vom deutschen Electronicduo „Moderat“ ist. Der Zusammenschluss aus DJ-Duo „Modeselektor“ und Sänger „Apparat“ beehrte Österreich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch als „Special Late Night Act“ zum vorerst letzten Mal.

Das Musikprojekt, das laut Selbstaussage, als Spielwiese abseits der eigentlichen Hauptprojekte gedacht war, legt eine Atempause ein. Der Vergnügungspark wurde für die Band sozusagen zur verschlungenen/verschlingenden Achterbahnfahrt. Der „Special Late Night Act“ wurde seinem Ruf, anders als der Bandname selbst, mehr als gerecht.

Das leider deutlich reduzierte Publikum erlebte das vermutlich beste, das Electronicmusik momentan sowohl live, als auch auf CD zu bieten hat.

Der Rhythmus trägt den letzten Tanzmuffel davon, der Bass schlägt durch jeden Korpus. Die letzte Stunde in dieser Dienstagnacht vergeht besonders schnell. Es bleibt weiterhin spannend.