Es ist eine Rebellion gegen Genre- und Konzertnormen, die der Rapper Yung Hurn letzten Samstag im ausverkauften p.p.c. in Graz vollführt. Er verknüpft Dada-Kunst mit Straßenrap, besprüht live Fan-Shirts oder unterschreibt auf die Bühne fliegende Schuhe – Yung Hurn wird als glaubwürdiger wienerischer Gangster zum Kunstobjekt, wohl ohne das gezielt anzusteuern.

Aufgewärmt wird die bunte Fangemeinde zuvor von Yung Hurns Kumpanen – diese feiern testosterongeladen in großer Zahl auf der Bühne, wo sie bis zum Ende bleiben. Doch der hinzu stoßende Haupt-Act kann sich mit seiner stil-prägenden lallend-gelangweilten Aussprache schnell von den mitrappenden „Brüdern“ auf der Bühne emanzipieren.

„Ok, cool!“, ließe sich wie bei seiner größten Nummer sagen. Bis die Party kurz zu eskalieren droht, als der Rapper wegen streikender Technik wütend flucht und um sich boxt. Mit dem grandios ironischen, aber lupenreinen 80er-Schlager „Diamant“ erlangt er seine Fassung wieder, bevor das Publikum mit einer Hymne auf Andi Goldberger euphorisiert in den Abend entlassen wird.