Der R&B- und Funk-Sänger Bruno Mars hat bei den Grammy-Awards für "24K Magic" den Preis für das beste Album des Jahres gewonnen. Er siegte am Sonntag bei der Verleihung in New York unter anderem gegen "4:44" des US-amerikanischen R&B-Sängers Jay-Z. Nominiert waren ebenfalls Kendrick Lamar mit "Damn", Childish Gambino für "Awaken, My Love!" und Lorde für "Melodrama".

Mars hatte zuvor bereits die beiden Hauptpreise für das Lied und die Aufnahme des Jahres gewonnen. Insgesamt gewann der 32-Jähriges bei der diesjährigen Preisvergabe sechs der begehrtesten Musikauszeichnungen der Welt. Zu diesen drei Grammys holte er sich die Preise für das beste R&B-Album, den besten R&B-Song sowie die Trophäe für die beste R&B-Performance ab.

Und: Zwei Grammys gehen auch nach Österreich. Der Vorarlberger Manfred Honeck erhielt mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra einen der begehrten Preise in der Kategorie "Beste Orchesterperformance". Ausgezeichnet wurde der Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra für die 5. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch sowie das Adagio von Samuel Barber. Und der Dirigent Hans Graf bekam eine Trophäe für die beste Opernaufnahme bei der Aufführung von Alban Bergs "Wozzeck" durch das Houston-Symphonieorchester am Pult.

Der siebenfach nominierte Rapper Kendrick Lamar nahm bei der Gala am Sonntag im New Yorker Madison Square Garden fünf Grammys mit nach Hause.

Eine der begehrten Auszeichnungen ging auch an die deutschen Elektro-Veteranen Kraftwerk, die in der Sparte Dance-/Electronic-Album einen Grammy für "3-D The Catalogue" erhielten. Die junge Sängerin und Songwriterin Alessia Cara ist mit dem Grammy für den besten Nachwuchsstar ausgezeichnet worden.

Der achtfach nominierte Rapper Jay-Z, der als einer der Favoriten gegolten hatte, ging leer aus. Mars stach neben Jay-Z unter anderem Childish Gambino mit dessen Titel "Redbone" und den Megahit "Despacito" von Luis Fonsi & Daddy Yankee mit Justin Bieber aus. Kendrick Lamar gewann in den weniger beachteten Kategorien das beste Rap-Album und den besten Rap-Titel. Mit den großen Gewinnen von Mars in den Hauptkategorien stand die Show dieses Jahr weniger im Zeichen des Hip-Hop als erwartet.

Was noch passierte: Kritik an Trump

Die dreineinhalbstündige, von James Corden moderierte Gala war gefüllt mit hochkarätigen Auftritten: Neben Mars, Lamar und Childish Gambino kamen unter anderem Elton John, Pink und Rihanna auf die Bühne.

Mit einer Lesung aus dem Enthüllungsbuch "Fire and Fury" ("Feuer und Zorn") haben Hillary Clinton und Star-Musiker bei den Grammyverleihung gegen US-Präsident Donald Trump ausgeteilt. Die Demokratin Clinton, die gegen Trump bei den Wahlen im November 2016 verloren hatte, erschien am Sonntag überraschend in einem vorab aufgezeichneten Sketch von Moderator James Corden.

Darin las sie eine Passage aus Michael Wolffs Buch, das mit Details aus dem Wahlkampf und Trumps Zeit im Weißen Haus Schlagzeilen machte. Auch Rapperin Cardi B, John Legend, Cher und Snoop Dogg lasen einige Sätze aus dem Buch. "Warum lese ich diesen Scheiß überhaupt?", fragt Cardi B, nachdem sie eine Passage zu Trumps angeblich regelmäßigen Cheeseburger-Abendessen im Bett rezitiert hat. "Ich kann das nicht glauben. Lebt er so wirklich sein Leben?" Snoop Dogg fügte hinzu, ganz sicher nicht bei Trumps Vereidigung vor gut einem Jahr dabei gewesen zu sein.

Kritik an der Kritik

Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, reagierte prompt auf die verbale Ohrfeige vor einem Millionenpublikum gegen ihren Vorgesetzten und Parteikollegen Trump. "Ich habe die Grammys immer geliebt, aber dass Künstler das "Fire and Fury"-Buch lesen, war das Ende", twitterte Haley wenige Minuten nach dem Sketch. "Ruiniert großartige Musik nicht mit Müll. Manche von uns lieben Musik, ohne dass Politik eingeworfen wird." Auf den Tweet einer Reporterin der "Washington Post", die den Sketch als lohnenswert bezeichnete, antwortete Haley, der Sketch habe die Show "ruiniert".