A Perfect Circle - The Doomed

Mitte November geschah etwas, was in den vergangenen Jahren in der Welt der Popularmusik nicht übermäßig häufig vorkam: Maynard James Keenan veröffentliche mit seinen Freunden von A Perfect Circle ein neues Stück Musik. Der Song ist als Appetitanreger für ein neues Album gedacht, das uns 2018 ins Haus steht. Und der ist gelungen. Wobei der Hunger auch schon entsprechend groß war. Auch der wartenden Tool-Fangemeinde mag es ein kleiner Trost sein.

Elise Trouw - Weird Fishes/The Bed's Too Big Without You (COVER)

Die junge US-amerikanische Multiinstrumentalistin Elise Trouw ist bei Pacific Records unter Vertrag und hat bereits ein paar Singles veröffentlicht - von mitunter mäßiger Originalität. Wenn die Dame allerdings live performt - im Duett mit ihrer Loopstation -, dann sollte man ihr gut zuhören.

Actress - X22RME

Darren Cunningham hat unter dem Namen Actress seit 2014 nichts mehr von sich hören lassen. Heuer twitterte er: "The next Album (AZD, Anm.) is a metropolitical sound vitamin." Erfrischend.

Architects - Doomsday

Sie gastierten im August in Graz und ließen standesgemäß die altehrwürdigen Orpheum-Wände beben. Zu dieser Zeit war der an Krebs erkrankte Architects-Gitarrist Tom Searle bereits über ein Jahr tot. Sein Bruder Dan - Schlagzeuger der Band - twitterte am 6. September: "Doomsday was a song that Tom had started but never got to finish. Completing it for him was a massive responsibility. I hope you all enjoy x."

We do!

London Grammar - Non Believer

Die Wahrheit ist eine schöne Sache - vor allem, wenn sie mit der einzigartigen Stimme von Hannah Reid vorgetragen wird. Musik, in der man sich wunderbar verlieren kann.

Faber - In Paris brennen Autos

Der Schweizer Liedermacher ist bereits Everybody´s Darling in der deutschsprachigen Szene. Faber gießt seine Gedanken so gekonnt in Worte, dass man das Gefühl bekommt, etwas Neues zu erfahren. Eingebettet in die "lautestmögliche Akustikmusik" werden seine Songs tatsächlich zu etwas Besonderem. Und einmal mehr muss erwähnt werden, dass Keyboarder Goran Koč wie der junge Bob Dylan aussieht.

And So I Watch You From Afar - A Slow Unfolding Of Wings

Ganz ohne Postrock geht's einfach nicht. Gut, dass ASIWYFA heuer wieder ordentlich nachgelegt haben. Im Oktober erschien das Album "The Endless Shimmering", das man sich ruhig in seiner opulenten Gesamtheit zu Gemüte führen darf.

Squintaloo - Kara Buran

Für mich eigentlich DIE Entdeckung des Jahres. Dabei gibt es Squintaloo dem Vernehmen nach schon seit 1995 ... Auf die Frage, wann die Wahl-Berliner denn in steirischen Gefielden spielen, hieß es: "Gerne, aber leider sooo weit weg ..." Vielleicht bringt die neue ICE-Verbindung nach München Squintaloo näher zu uns. Ich würde sie auch dort abholen. Ehrlich!

Käptn Peng und die Tentakel von Delphi - Im Labyrinth

Der Rapper, Lyriker und Philosoph Robert Gwisdek lässt es wieder krachen. Die Truppe um den Querkopf mit Hang zur immerwährenden (Selbst-)Reflexion war erst in Graz, aber schon am 27. Juni kehrt sie zurück. Diesmal auf die Schloßbergkasematten - Pflichttermin!

Anna von Hausswolff - The Mysterious Vanishing of Electra

Die schwedische Sängerin und passionierte Organistin durfte schon an der Seite vieler Künstler Erfahrungen sammeln. So war sie etwa mit den Tindersticks oder Lykke Li auf Tour und arbeitete auch für das Königlich Dramatische Theater in Stockholm. Auch in Graz war sie schon zu sehen und hören.

Chelsea Wolfe - Vex

Die nächste bemerkenswerte Künstlerin: Chelsea Wolfe kennt offenbar keine Grenzen. Sie bereichert die Doom- und Gothic-Szene ebenso wie Werbespots für einen Jaguar oder TV-Serien wie "Game of Thrones" oder "The Walking Dead". Sie scheint aus einem niemals versiegenden Quell der Inspiration zu schöpfen. Heuer stiftete sie ein Album mit dem Titel "Hiss Spun".

Run The Jewels - Legend Has It

Weit über 2,3 Millionen Menschen sitzen in den USA hinter Gittern - Tendenz steigend. Viele davon wegen vergleichsweise kleiner Vergehen. Die Rapper El-P und Killer Mike (RTJ) stört dieser Umstand. So sehr, dass sie das hier in aller Deutlichkeit anprangern. Und damit sind sie auch nicht alleine.

Charles Bradley - Why Is It So Hard (Live on KEXP)

Die folgende Nummer wurde nicht 2017 aufgenommen. Aber 2017 ist das Jahr, in dem wir uns von Charles Bradley verabschieden mussten. Ein herber Verlust.