“Ist Jack Bauer nicht größer?” fragt man sich, als Kiefer Sutherland die Bühne im Wiener Wuk betritt. Doch nach ein  paar Minuten denkt niemand mehr an seine bekannte Filmrolle. Der 51-Jährige legt sich mit satten Country-Rock-Klängen und rauer Stimme voll ins Zeug, turnt über die Bühne. Auf dem Programm stehen Lieder aus seinem ersten Album “Down In A Hole”.

Da er nicht als “singender Schauspieler” abgestempelt werden wollte - wie Sutherland in einem Interview erklärte - fasste er erst im letzten Jahr den Entschluss, seine Lieder zu veröffentlichen. Bei der Auswahl habe er erst gemerkt, wie viele Lieder er über Alkohol geschrieben habe, witzelt er selbstironisch. Inspiriert von Musiklegenden wie Johnny Cash oder Merle Haggard singt er in “Shirley Jean” von einem zum Tode Verurteilten, der an seine erste Liebe denkt.

Authentisch und sympathisch gibt  der Sänger zwischendurch auch Einblicke in sein (Schauspieler)-Leben: “Als ich klein war, fand ich es sehr cool, dass mein Vater Donald mich in einem roten Ferrari zur Schule brachte. Wir hörten dabei immer Bob Dylan”. Mit “Knockin’ On Heaven’s Door” beendet Kiefer Sutherland sein energiegeladenes, aber kurzes 80-Minuten-Gastspiel. Die rund 550 Zuseher im ausverkauften Wuk hätten sich noch ein paar Lieder mehr gewünscht.