Vor zehn Jahren wurde an der Spitze der Hamburger Hafen City der Grundstein für eines der spektakulärsten Kulturbauten der vergangenen Jahrzehnte gelegt: Die Elbphilharmonie. Nach langen Bauverzögerungen und Finanzquerelen zeigten sich die Verantwortlichen am Mittwoch bei der Eröffnungspressekonferenz nun einig und glücklich über das Vollbrachte. Viel Harmonie bei der Elbphilharmonie also.

"Dieses Projekt hier übertrifft alles an Komplexität", konstatierte Jacques Herzog vom verantwortlichen Architektenbüro Herzog & de Meuron. Dabei haben die Stararchitekten mit Bauten wie der Münchner Allianz-Arena oder der Londoner Tate Modern nicht eben kleine weitere Vorhaben realisiert.

Umso erstaunlicher sei es, dass die Elbphilharmonie nun so stehe, wie sie heute zu erleben sein. "Es ist ein Leistungsausweis, ein solches Projekt in einem demokratischen System zusammenzubringen", so Herzog. "Hamburg ist auch eine Stadt der Hoffnung", zeigte sich der demokratische Vertreter, Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), lakonisch: "Es war eine schwere Geburt, aber wir haben es geschafft, dass die Hamburger dieses Kind adoptiert haben und lieben."

Euphorisch präsentierte sich der österreichische Generalintendant der Elbphilharmonie und der altehrwürdigen Laeiszhalle, Christoph Lieben-Seutter: "Sie sehen einen glücklichen Intendanten vor sich." Jeder, der in die neue Philharmonie komme, habe sofort einen anderen Gesichtsausdruck, freute sich der 52-Jährige vor rund 320 akkreditierten Journalisten.

Die Akustik können die Gäste der offiziellen Eröffnung dann am Abend bei einem Konzert überprüfen, für das Chefdirigent Thomas Hengelbrock mit seinem NDR Elbphilharmonie Orchester ein Überraschungsprogramm zusammengestellt hat. Einzig die Uraufführung von Wolfgang Rihms "Reminiszenz" steht bereits fest.

Der einzigartige Konzertsaal
Der einzigartige Konzertsaal © AP

Der Komponist muss aufgrund einer Erkrankung dem Event allerdings fernbleiben. Dafür haben sich Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Filmemacher Fatih Akin, Schauspieler Armin Mueller-Stahl sowie zahlreiche österreichische Kulturvertreter angekündigt.