"Rockin‘ All Over The World" – wenn sich die Grazer auf Welthits von Bon Jovi, Bryan Adams oder Lynyrd Skynyrd stürzen, zucken die Gliedmaßen der Zuschauer im Takt mit. Von verträumt und melancholisch bis zu offensiv und rockig reicht die stimmliche Variabilität von Sängerin Ulla, die es den rund 150 Gästen leicht macht, für die freiwillige Spende etwas mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Die beiden Fender-Gitarren von Gerhard und Gery schieben sich – mal mit schnittigen Riffs, mal mit ausladenden Soloorgien – prägnant und wohltuend durch die Gehörgänge und werden vom sphärischen Hammond-Sound aus dem Keyboard unterstützt.

Das gut besuchte Moxx begrüßt Fans aus allen Altersklassen. Mit-Sechziger wippen zu "Baby When You’re Gone", adrett gekleidete Frauen schunkeln bei "Summer Of 69" und Rad schlagende Mädchen toben sich bei "Come Together" aus. Geryatrix sind ein Vergnügen für die ganze Familie und wissen ihre Lokalmagie passend einzusetzen. Als sich bei Rammsteins "Reise, Reise" der Saal verdunkelt und Keyboarder Christian tief gestimmte Wortbrocken ins Publikum wirft, fühlt man sich für kurze Zeit in der Gegenwart angekommen. Gitarrist Gerhards optische Verwandlung in Angus Young weist zu den finalen Klängen des Abends, die die letzten Energiereserven der Anwesenden fordern. In einer Reihe aufgestellt und artig verbeugend, verabschieden sich Geryatrix nach gut dreistündiger Stromgitarrenkost, die eines beweist: auch wenn nicht jeder Ton getroffen oder jede Stimmlage erreicht wird, sprengt der Hard Rock mühelos alle Altersgrenzen.