Das einst von Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (65) geführte Filmstudio hat Geheimhaltungsvereinbarungen aufgehoben, die Opfer und Zeugen hindern sollten, über sexuelle Übergriffe des Produzenten zu sprechen. Der oberste New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman bezeichnete das als "Wendepunkt in den Bemühungen, die zerstörenden Wirkungen von sexuellem Fehlverhalten am Arbeitsplatz anzusprechen".

"Seit Oktober wurde berichtet, dass Harvey Weinstein Geheimhaltungsvereinbarungen als geheime Waffe benutzt hat, um Menschen zum Schweigen zu bringen, die Anschuldigungen gegen ihn erheben", heißt es in einem Statement der Weinstein Company, aus dem US-Medien seit Montag (Ortszeit) zitierten. So hatte etwa das italienische Model Ambra Battilana dem "New Yorker" berichtet,  eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben zu haben.

Solcherlei Vereinbarungen endeten "mit sofortiger Wirkung". Die Aufhebung werde "endlich diejenigen zu Wort kommen lassen, die zu lange mundtot gemacht worden sind", kommentierte Schneidermann die Erklärung.

Insolvenzantrag gestellt

Die Weinstein Company stellte außerdem einen Insolvenzantrag nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Diese Variante ermöglicht es angeschlagenen und hoch verschuldeten Unternehmen, unter strikter Aufsicht des Insolvenzrichters weiterzuarbeiten und sich zu sanieren. Zudem stehe ein Investor bereit.

(apa)