Jochen Senf starb in der Nacht zum Sonntag, wie sein Bruder Gerhard der dpa bestätigte. Zuvor hatte der Saarländische Rundfunk (SR) auf Twitter darüber berichtet. Senf spielte 17 Jahre lang - bis 2005 - die Rolle des "Tatort"-Kommissars Max Palu im Saarland.

Seit einem Oberschenkelbruch im jahr 2016 lebte Senf in einem Pflegeheim, wo er auch verstarb. Laut "Bild.de" soll er an Demenz gelitten haben und kaum noch Kontakt zu seiner Familie gehabt haben. Das letzte Mal stand er 2005 für seine Paraderolle im "Tatort" vor der Kamera.

Immer auf dem Fahrrad unterwegs gab Senf seiner Rolle als unkonventioneller und etwas kauziger Kommissar einen besonderen Charakter. Der gebürtige Frankfurter kam mit zehn Jahren nach Saarbrücken, wo sein Vater 1954/55 saarländischer Finanzminister war. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik besuchte Senf die Schauspielschule in Saarbrücken.

Anschließend war Senf als Autor, Regisseur und Schauspieler tätig, von 1969 bis 1978 auch als Hörspieldramaturg beim Saarländischen Rundfunk. Er arbeitete in einem Jugendzentrum und mit straffällig gewordenen Jugendlichen.

Auf der Suche nach einem markanten Charakter engagierte der Saarländische Rundfunk Senf 1987 für seinen "Tatort" aus dem Saarland. Die erste Folge "Salü Palu" wurde im Jänner 1988 ausgestrahlt. Im ersten Film ging es um Mädchenhandel und Prostitution im Grenzgebiet.

Senf hinterlässt aus erster Ehe einen Sohn und eine Tochter. Mit der früheren Frau des ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten und heutigen Linke-Politikers Oskar Lafontaine zog er nach Berlin und war dort weiter als freier Schauspieler und Autor tätig. Zuletzt lebte Senf in einem Berliner Pflegeheim.