Dieser Film erinnert an eine Whitney Houston am Höhepunkt ihres Schaffens. Und hat auch bei der Wiederholung der Wiederholung im Fernsehen noch immer eine tolle Quote. ATV 2 hat den romantischen und zugleich spannenden Hitreigen heute im Hauptabendprogramm angesetzt.
Whitney und Kevin Costner bildeten eines der schönsten Film-Liebespaare der 1990er-Jahre, der Soundtrack dominierte monatelang die Charts. Mittlerweile gibt es auch eine gelungene Musical-Version von „Bodyguard“, die bisher in London und Köln zu sehen war. Die Story ist wohl hinlänglich bekannt: Verwöhnte Popqueen mit Starallüren benötigt die Hilfe eines des besten Bodyguards der USA, da offenbar ein verrückter Fan hinter ihr her ist.


Auf seine Fernsehauswertung wartet nun die neue Doku „Whitney – Can I Be Me?“ über Houston, die im Juli kurz in unseren Kinos lief. Regisseur Nick Broomfield will darin jene Schlüsselereignisse ausgemacht haben, die die Abwärtsspirale der großen Sängerin befeuerten.
Rückblick: Am 11. Februar 2012 geht ein Anruf aus dem Beverly Hilton Hotel in der Notrufzentrale ein. Eine Frau, 48 Jahre alt, sei regungslos in der Badewanne gefunden worden, sie atme nicht mehr. Wenig später werden Medien von der Überdosis der gefallenen Diva Whitney Houston berichten. Als wahrer Todesgrund wird in diesem Film ein gebrochenes Herz genannt.

Herzstück der unautorisierten Doku sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Houstons letzter erfolgreicher Welttournee 2009: Die österreichische Musikvideogröße Rudi Dolezal hatte diese für eine nie vollendete Doku gedreht und erhält deshalb hier eine Nennung als Co-Regisseur. Die überraschend intimen Bilder zeigen eine zwischen Auftritten scherzende, teilweise sichtlich berauschte Frau, die sich auf der Bühne – strahlend, schwitzend, viel Gefühl in ihre Songs legend – verausgabt. Doch es waren es Bilder einer Pop-Ikone unter Drogeneinfluss, die Houstons letzte Jahre bestimmten und ein tragisches Ende fürchten ließen.

Als Cousine von Dionne Warwick und Tochter der Gospelsängerin Cissy Houston wurde sie 1967 im bald von Rassenunruhen erschütterten Newark, New Jersey, geboren – ein Umstand, der später unter den Teppich gekehrt wurde. Im Alter von 19 Jahren von Musikmogul Clive Davis entdeckt, sollte sie eine Karriere hinlegen, die afroamerikanischen Künstlern bisher nicht vergönnt war: mit Pop statt Rhythm & Blues, mit glamourösem Prinzessinnen- statt dunklem „Ghetto-Image“.
Die Mega-Ballade „I Will Always Love You“ aus „Bodyguard“ wird immer wieder gerne bei Castingshows der Jury vorgeträllert. Zudem ist der Nummer-eins-Hit zu einem Beerdigungsklassiker geworden.