Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) weist Kritik an der Interviewführung von "Zeit im Bild 2"-Frontmann Armin Wolf zurück. Dieser mache "natürlich harte Interviews", sagt er in der Premiere-Sendung des neuen Ö1-Medienmagazins "#doublecheck" am Freitag. Er sei aber auch immer "sehr gut vorbereitet, auf der Höhe seiner Gesprächspartner, und vor dem Hintergrund ist das zu akzeptieren und zu schätzen".

Die "ZiB 2" sei "eine der wirklich wichtigen politischen Sendungen, die wir in Österreich haben", so Kern. Gefragt nach politischem Druck auf den ORF betonte er: "Ich nehme für mich in Anspruch - und für den Rest der SPÖ - dass es da keine Interventionen gibt". Er glaubt auch, dass sich eine ORF-Reform in dieser Legislaturperiode trotz Aufschiebung der eigentlich schon für April geplanten Enquete noch ausgehen könnte: "Mit gutem Willen ist das möglich."

Journalisten-Kollektivvertrag

Bei der Presseförderung seien zentrale Fragen noch in Verhandlung, betonte Kern. Das betreffe auch die "Grundvoraussetzungen". Ihm seien neben Qualitätskriterien Kollektivverträge "im Sinne ordentlicher journalistischer Arbeitsplätze" wichtig. In der Diskussion über das Inseratevolumen der öffentlichen Hand für Boulevardzeitungen gelte es, "davon wegzukommen, das als Instrument, um sich gewogenen Journalismus zu kaufen, einzusetzen". Er verwies auf den früheren Vorstoß der SPÖ zu einer einheitlichen Vorgangsweise der Regierung mit einem gemeinsamen Schaltplan. "Das ist natürlich insofern schwierig, denn wenn du den Vorschlag machst zum Beispiel zu reduzieren bei 'Österreich' und dann erlebst, dass andere das wieder auffüllen, ist am Ende wenig gewonnen."