Die Journalistin Ingrid Brodnig ist die neue digitale Botschafterin Österreichs in der EU. Ihr wurde von Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) der Titel "Digital Champion" verliehen. Konkret soll sich Brodnig mit anderen Staaten zu digitalen Themen austauschen. Schwerpunkte sollen dabei vor allem auf dem Umgang mit Hasspostings und Fake News liegen, wie sie am Montag in einer Pressekonferenz sagte.

Brodnig löst mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit Meril Akin-Hecke ab, die ihre Funktion als "Digital Champion" Anfang 2017 zurückgelegt hat. Der Journalistin, die sich bereits einen Namen im Bereich der digitalen Kommunikation gemacht hat, geht es laut eigener Aussage unter anderem darum, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und die EU-Kommission zu vernetzen. Rund um ein erstes Treffen in Malta solle es daher auch in Österreich eine Art Kick-off-Veranstaltung geben.

Zudem will Brodnig in Österreich selbst mehr Aufklärungsarbeit im Umgang mit dem Internet erreichen. "Die Bürger sollen das Internet möglichst kompetent nutzen und gut informiert sein", meinte sie dazu. Besser erklärt sollten etwa die von diversen Social-Media-Plattformen genutzten Algorithmen werden, denn: "Wir wissen nicht, wie große Plattformen Information filtern." Dabei betonte die Journalistin und Autorin, zwar das Rad nicht neu erfinden, aber Themen setzen zu können.

"Digitalisierung ist, was Wissen und Information betrifft, eine Demokratisierung", betonte die für diesen Bereich zuständige Staatssekretärin. Vergangene Jahre hätten allerdings gezeigt, dass es nicht nur darum geht, Internet-Zugang zu schaffen, sprach sie die "dunklen Seiten" des Webs wie Hasspostings und Fake News an. Aus diesem Grund habe man auch eine Meldestelle für derartiges eingerichtet. Planstellen für fünf Sonderstaatsanwaltschaften sollen geschaffen werden.