Mitten ins Ringen um die neue Channel-Struktur im ORF, die Generaldirektor Alexander Wrabetz demnächst im Detail präsentieren will, wird nun eine Kampagne zu den Gehältern der ORF-"Stars" publik. Ein "geheimer Gagenreport" deckt diese auf, wobei vor allem "Stars" der TV-Information als Großverdiener dargestellt wurden. Für die FPÖ war das ein gefundenes Fressen, sie forderte "Gehaltstransparenz" beim ORF.

Angefangen bei den Gehältern von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Fernseh-Direktorin Kathrin Zechner schlüsselte die "Kronen Zeitung" in ihrer Montagsausgabe unter anderem auf, wie viel Chefredakteure und ZiB-Moderatoren verdienen. Die "geheime Gehaltsliste" kursiere "in politischen Kreisen", hieß es. Zum Vergleich wurden die Gehälter einer Supermarkt-Kassiererin und eines Bankangestellten gegenübergestellt - und die jüngste "Zwangsgebührenerhöhung".

Wrabetz selbst kommt auf ein Jahresgehalt von 400.000 Euro; seine Programmdirektorin Kathrin Zechner bezieht im Jahr rund 300.000 Euro. ZiB-Moderator Tarek Leitner kommt monatlich auf 6000 Euro (wie auch Nadja Bernhard), ZiB 2-Lady Lou Lorenz-Dittlbacher auf rund 7000 Euro. Armin Wolf ist Gagenkaiser der Information mit rund 8000 Euro pro Monat. Claudia Reiterer ("Im Zentrum") bezieht monatlich rund 6000 Euro, Kollegin Susanne Schnabl ("Report") die gleiche Summe. Reiterer-Vorgängerin Ingrid Thurnher, zu ORF IIII weggelobt, kommt laut "Krone" monatlich auf 9000 Euro.

Die FPÖ sprang sofort auf. Mediensprecher und Generalsekretär
Herbert Kickl forderte eine "Gehaltspyramide für steuergeldbezahlte
ORF-Angestellte". Die "bezahlten Gehälter stehen in keinem Bezug zur
tatsächlichen Leistung", konstatierte er. Außerdem müsse man sich
"Nebeneinkünfte und Pensionsregelungen" näher anschauen: "Die
Gerüchteküche spricht ja bei dem einen oder anderem 'ORF-Star' von
äußerst phantastischen Sondervereinbarungen, die - sollten sie sich
tatsächlich verifizieren lassen - mit den guten Sitten keinesfalls
vereinbar sind", behauptete Kickl. Auf Facebook beeilte sich die
FPÖ, eine Grafik der "ORF-Gehaltspyramide" zu verbreiten: "Schluss
mit den ORF-Bonzengehältern", lautete dort die blaue Forderung.