Der Vermittlungsversuch der EBU (Europäische Rundfunkunion) ist gescheitert: Russland lehnte einen aus Moskau übertragenen Auftritt mit Julia Samoilowa ab. Der im Rollstuhl sitzenden Künstlerin war ja wegen eines früheren Auftritts auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim (im Jahr 2015) von der Ukraine die Einreise zum Eurovision Song Contest (ESC) untersagt worden. Für gewöhnlich muss jeder Teilnehmer an Ort und Stelle sein Lied vortragen. "So etwas wurde nie zuvor getan in der 60-jährigen Geschichte Wettbewerbs", hieß es seitens der EBU. 

Nun dürfte der ESC 2017 ganz ohne Russland stattfinden. Dies berichtet jedenfalls der Russland-Korrespondent der ARD, Markus Sambale, aus Moskau. Traurig für die 27-jährige Sängerin ("Flame Is Burning"). "Das Einreiseverbot wertet den Bewerb ab - es ist ein Schlag für das Image des Eurovision Song Contests", polterte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Mit Sergej Lazarev ("You Are The Only One") wurde Russland im Vorjahr Televoting-Sieger; in Kombination mit den Fachjuroren reichte es dann bloß für Platz drei.

Es dürften also "nur" 42 Länder in Kiew im Mai antreten. Favorit bei den Buchmachern ist derzeit Italien, gefolgt von Belgien und Schweden. Als Geheimtipp wird Portugal gehandelt. Auf Österreichs ESC-Starter wartet am Samstag (25. März) die bislang größte Bühne vor dem Halbfinale: Nathan Trent ("Running On Air") gastiert in der Hauptabendshow „Schlagercountdown“ mit Florian Silbereisen. Da die Sendung live in ORF 2 und der ARD übertragen wird, singt der Tiroler vor mindestens sechs Millionen Zusehern. Promotion-Auftritte hat er demnächst im Rahmen von ESC-"Pre-Events" in London, Tel Aviv, Amsterdam und Madrid.