Die deutsche Bundesliga ist voll im Gange. Und wieder stellen sich viele die Frage: Wo kann ich Fußball umsonst schauen? Betreiber illegaler Livestreams locken auf dubiose Seiten. Um einen ohnehin nur schwer einzuschätzenden Schaden zu begrenzen, gehen Ligen und TV-Sender, allen voran der Bezahlsender Sky, entschieden und mit großem Aufwand gegen Piratensender vor. Die Zahl der Nutzer ist derzeit noch unbekannt, dies gilt auch für die illegalen Sender. Zur Verfolgen der Piratensender werden nun auch professionelle Jäger eingesetzt.

Milliardengeschäft

König Fußball ist in Deutschland ein lukratives Geschäft. 673 Millionen Euro kassieren die Proficlubs in der Fußball-Bundesliga dieses Jahr für die TV-Erlöse. Mehr Geld erwarten sie 2017 durch den neuen Fernseh-Deal, der ihnen rund 1,16 Milliarden Euro einbringt. Zwischen 25 und 50 Euro müssen Kunden des Pay-TV-Senders Sky für ein monatliches Abonnement hinlegen.

Viren-Gefahr

Kein Schnäppchen, zweifellos. Aber mit Pop-Ups auf Livestream-Seiten wollen Hintermänner ganz andere  Geschäfte machen. Oft führen sie auf dubiose Seiten, die zur Installation von Programmen mit versteckter Schadsoftware auffordern. Eine Studie der belgischen KU Leuven belegt anhand der Analyse von 23.000 Livestream-Seiten, dass jede zweite Seite sogenannte Malware enthielt. Installiert man versehentlich eine gefälschte Flash-Player-Aktualisierung, können sich getarnte Trojaner auf dem System einnisten.

Schwierige Verfolgung

Gegen die Betreiber vorzugehen, ist schwierig, vor allem wenn sich die Server außerhalb der EU befinden, sagen Experten. Mehr als 60 Prozent der identifizierten Streams hatten beim Test der KU Leuven ihren Standort im zentralamerikanischen Belize, der Schweiz, Kanada, den Niederlanden und Schweden. Einen juristischen Erfolg gab es 2013 in Großbritannien: Die Premier League gewann einen Rechtsstreit gegen die Webseite FirstRow1.EU, die unerlaubterweise Fußballspiele übertrug. Per Gerichtsbeschluss wurde die Seite gesperrt. Allein durch sie sei ein jährlicher Schaden von zehn Millionen Pfund (damals rund zwölf Millionen Euro) entstanden, berichtete die BBC unter Berufung auf die Premier League.