Vier Jahrhunderte lang erstreckte sich entlang der Donau die nördliche Grenze des römischen Reichs. Das Klosterneuburger Limeslager befand sich ab dem ersten Jahrhundert nach Christus auf jener Terrasse, auf der sich heute das Stift befindet. Auch wenn oberirdisches römisches Mauerwerk nicht mehr erhalten ist, kann der Standort des Kohortenlagers sehr genau lokalisiert werden. Hatte man dem Lager noch bis vor einigen Jahren Namen wie Cetium, Asturis, Cannabiaca und Favianis zugeschrieben, untermauern neuere Forschungsergebnisse die Bezeichnung "Arrianis". 

Stiftsarchivar Karl Holubar und Kustos Wolfgang Christian Huber haben die Ausstellung kuratiert, die den Spuren des westlichsten Hilfstruppenlagers der römischen Provinz Pannonia folgt. Dargestellt wird auch die Geschichte der Erforschung, die bis zu Abt Benedikt Prill zurückreicht, unter dessen Amtsführung im Jahr 1736 römische Münzen gefunden wurden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erfolgten im Stiftsbereich einige Grabungen, darunter auch unter dem Kreuzgang und dem Kreuzgarten, die nun erstmals öffentlich zugänglich sind. 

Ein besonderes Exponat stellt die bronzene Entlassungsurkunde eines römischen Soldaten dar, ein sogenanntes Militärdiplom. Ausgewählte Objekte aus den Stiftssammlungen belegen in einem zweiten Ausstellungsbereich in der Galerie der Sala terrena das Interesse der bildenden Kunst an der Antike bis in die Gegenwart. Ein detailreicher und illustrierter 164-seitiger Ausstellungskatalog liefert profunden Hintergrund.