Die Installation ist zwölf Meter hoch, begehbar und sorgt zum Auftakt der Pariser Kunstmesse FIAC für Aufsehen. Die Riesen-Plastik "Domestikator" zeigt eine Figur, die Sex mit einem Tier zu haben scheint. Sie hätte in den Tuilerien nahe dem Louvre stehen sollen, wo die an der FIAC teilnehmenden Galeristen ihre monumentalen Werke präsentieren.

Der Louvre, der in der Auswahlkommission der Messe für zeitgenössische Kunst sitzt, hat die Holzplastik in dem ehemaligen Schlossgarten vor dem Museum aber als "brutale Vision" bezeichnet - und verboten. Nun steht das Werk vor dem Centre Pompidou.

Die Großinstallation aus Wohn- und Schlafräumen war erst vor wenigen Wochen auf der Ruhrtriennale in Bochum gezeigt worden. Niemand hatte Anstoß genommen, auch 2007 nicht auf der Schweizer Weltmesse Art Basel. Das Werk des niederländischen Kollektivs Atelier van Lieshout symbolisiert die Macht des Menschen über die Natur.

Die Großinstallation aus Wohn- und Schlafräumen
Die Großinstallation aus Wohn- und Schlafräumen © APA/AFP/Jocard

Jean-Luc Martinez, der Direktor des Museums, begründete das Verbot auch damit, dass das Werk von den Besuchern der Tuilerien negativ wahrgenommen werden könnte. Im Jahr 2014 war im Rahmen der FIAC die erotische Skulptur "plug anal" (Analdildo) des Amerikaners Paul McCarthy zum Ziel von Vandalismus geworden.

FIAC ist am Donnerstag mit rund 190 Galerien aus 30 Ländern an den Start gegangen. Zu den Künstlern, die mit ihren Skulpturen ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgen, gehört auch der Deutsche Stefan Rinck. Seine drei Riesenskulpturen stehen in den Tuilerien. Sie stellen einen Affen, zwei gefesselte Erdmännchen und einen Clown dar.

Rinck geht es um den Menschen und das, was er aus unserer Welt und Gesellschaft macht. Zwei seiner Stein-Plastiken waren bereits vor der Eröffnung der Messe für zeitgenössische Kunst verkauft. Die FIAC, die zum Großteil im Grand Palais stattfindet, dauert bis zum 22. Oktober.