Seine katholische Mutter wollte, dass er Pfarrer wird. Sein Vater, ein jüdischer Altwarenhändler, sah in ihm den geborenen Komiker. Geworden ist Ernst Fuchs schließlich Künstler, einer, den Salvador Dalí am Sterbebett sogar als seinen würdigen Nachfolger bezeichnet haben soll. Zwei Jahre nach dem Tod des Malerfürsten ist Ernst Fuchs wieder öffentlich im Gerede. Er soll nämlich bekennender Monarchist gewesen sein. Das behauptet zumindest sein Sohn Emanuel Fuchs, ein 55-jähriger Linguist und eines von 16 Kindern des Künstlers. Dieser Tage übergab dieser der "Schwarz-Gelben Allianz" ein Poster seines Vaters, um damit künftige Wahlgänge der monarchistischen Bewegung finanzieren zu helfen. Ernst Fuchs soll das Plakat "Unser Kaiser", das Kaiser Franz Joseph zeigt, in den 1970er-Jahren geschaffen haben. 

"Mein Vater trat für die Wiedereinführung der Monarchie ein, weil er sie für die bessere Staatsform hielt", wird Emanuel Fuchs vom "Kurier" zitiert. Als Indiz für diese politische Haltung wird auch dessen barocker Lebensstil samt schlossartiger Otto-Wagner-Villa in Wien-Penzing angeführt. Außerdem habe sein Vater Ende der 1960er-Jahre Otto von Habsburg porträtiert. Emanuel Fuchs laut Kurier: "Der Doppeladler kommt in seinem Werk oft vor, und er trug meist ein gelbes Seidentuch mit Doppeladler".

Die 200 Franz-Joseph-Poster werden nun von der "Schwarz-Gelben Allianz" zum Preis von 59,90 Euro verkauft. Die 4 Prozent-Hürde bei den kommenden Nationalratswahlen dürfte für die monarchistische Partei trotz der posthumen Schützenhilfe von Ernst Fuchs kaum zu schaffen sein.