Seit einigen Wochen herrscht in der Szene also helle Aufregung, die Meinungen gehen auseinander. Zu allererst zeigte sich der Salzburger Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) besorgt über den Verbleib der Fotosammlung des Bundes in Salzburg. Er befürchtete, dass das fast 10.000 Werke umfassende Konvolut, das vom Salzburger Museum der Moderne verwaltet wird, aus Salzburg abgezogen und nach Wien übersiedelt werden könnte. Drozda äußert sich diesbezüglich im APA-Gespräch sehr deutlich und bekräftigte die "Idee eines zentralen Archivs". "Denn wenn man sich ansieht, wie die Bestände bisher teilweise gelagert wurden, ist das eher beschämend und nicht professionell."

Für ein eigenes Fotomuseum spricht sich unterdessen der Sammler Peter Coeln, Leiter der Galerien WestLicht und OstLicht in Wien, aus. Er würde dem Bund für eine solche Institution seine private Sammlung schenken, spricht sich im APA-Interview jedoch dezidiert gegen eine Integration seiner Sammlung in eine bereits bestehende Institution aus. Eindeutig gegen die Neugründung eines Fotomuseums argumentierte unterdessen Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder jüngst im ORF-"Kulturmontag" und verwies darauf, dass international keine neuen Fotomuseen mehr gegründet würden, da sich Kunstmuseen mittlerweile ihre eigenen Foto-Sammlungen aufgebaut hätten.

Drozda will sich nun Experten-Meinungen anhören. Als nächsten Schritt wird es am 2. August im Kulturministerium eine öffentliche Diskussion mit nationalen und internationalen Experten geben. Auf eine Entscheidung, ob es künftig ein Fotomuseum geben wird und aus welchen Beständen es sich zusammensetzen soll, wird man jedoch wohl auf die Zeit nach der Nationalratswahl warten müssen.