Der Radierzyklus "Wie ein Totentanz - Die Ereignisse des 20. Juli 1944" des Wiener Künstlers Alfred Hrdlicka ist ab Donnerstag im NS-Dokumentationszentrum in München zu sehen. Im Zentrum steht das gescheiterte Attentat der Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler.

Die Bildfolge gehöre zu den eindringlichsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus, teilte das Museum am Mittwoch in München mit. Die Ausstellung läuft dort bis zum 27. August. Die 53 Radierungen entstanden 1974 und spannen einen Bogen vom preußischen Militarismus im 18. Jahrhundert über den Nazi-Terror bis zu den Anfängen der chilenischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren. Viele der ausgestellten Werke zeigen drastische Gewalt. Menschen werden brutal gefoltert oder ermordet.

Der österreichische Bildhauer und Grafiker Hrdlicka (1928-2009) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Realismus in der Bildhauer-Kunst, der auch immer wieder aneckte mit seinen Werken. Er hat sich intensiv mit Themen wie Krieg, Unterdrückung, Rebellion und Faschismus beschäftigt. So schuf er ein Mahnmal für die verfolgten Wiener Juden oder den "Plötzenseer Totentanz" für das evangelische Gemeindezentrum in Plötzensee, wo die Nazis im dortigen Gefängnis fast 3.000 Menschen hinrichteten.

Aus Hrdlickas Radierzyklus "Wie ein Totentanz"
Aus Hrdlickas Radierzyklus "Wie ein Totentanz" © Hrdlicka