Greg Gorman, 1949 in Kansas geboren, war 18, als er Jimi Hendrix vor seine Honeywell Pentax bekam: "Ich war vermutlich stoned und enthusiasmiert von seinem Konzert. Jedenfalls: Als ich die Fotos aus dem Entwickler holte, war ich vom Blitz getroffen", verriet er seinem Branchenkollegen Navo. Gorman begann sofort Fotojournalismus zu studieren, auch wenn ihn sein Vater in einem brotlosen Beruf verhungern sah. Sogar als er später schon die Diven Hollywoods wie Jane Fonda oder Barbra Streisand im Studio hatte, fragte ihn sein Vater skeptisch: "Und, mein Sohn, wie viel zahlen sie dir dafür?"
Gorman, der in Mendocino und Los Angeles lebt, hat nicht erst seit Aufträgen für Vogue, Newsweek oder Rolling Stone genug Brot. Und die Butter darauf ist für den "Teilzeitpsychologen" die Chance auf Begegnungen mit Menschen, "ob berühmt oder nicht, und die Freundschaften, die sich daraus ergeben".
Gorman hatte 2011 in der Waagner-Biro-Halle 8, einer der letzten traditionellen Industriehallen in Graz, die Anfang 2012 abgerissen wurde, auf rund 3200 Quadratmetern nicht weniger als 220 seiner faszinierenden Arbeiten ausgestellt. Großformatige Porträts von Sophia Loren und Sharon Stone waren dabei ebenso zu bestaunen wie von Johnny Depp, Marlon Brando oder Muhammad Ali. Viele dieser Fotos haben Medien- und Kulturgeschichte geschrieben, noch nie waren sie in dieser Fülle in Europa zu sehen.
Die Verbindung zum Veranstalter der Schau, Christian Jungwirth und seinem Atelier, blieb bis heute eine enge. Alljährlich weihen Gorman und der Grazer Ausnahmefotograf interessierte Laien und Profis in die Geheimnisse der Fotografie ein. So hält Gorman am 9. Juni im Atelier Jungwirth eine Lecture über technische und künstlerische Aspekte seiner Arbeit. Unter allen, die eine Karte um 60 Euro für diesen Abend erwerben, wird ein exklusiver fünftägiger Workshop-Platz mit dem US-Starfotografen im Wert von 3960 Euro verlost – die drei Workshops zu den Themen "Portraits & Nude" finden in der Südsteiermark, in der Nähe von Mailand und in der Provence statt.
