Ein unvollendetes Meisterwerk von Leonardo da Vinci erstrahlt nach einer aufwendigen Restaurierung in neuem Glanz. Die "Anbetung der Könige aus dem Morgenland" wurde am Montag in Florenz erstmals nach der Restaurierung gezeigt und wird ab Dienstag im Rahmen einer Ausstellung in den Uffizien zu bewundern sein.

Das Gemälde misst 2,46 mal 2,43 Meter und stammt aus Leonardos jungen Jahren vor seinem Umzug nach Mailand 1481. Die Vorbereitungen für die Restaurierung des Gemäldes begannen 2011. "Wir haben ein gefährdetes Meisterwerk gerettet", sagte Uffizien-Direktor Eike Schmidt. Durch die Restaurierung habe das Gemälde an Licht und an Tiefe gewonnen. Bisher unbekannte Details des Gemäldes seien dank der Restaurierung ans Licht gekommen.

Im Rahmen der Ausstellung in den Uffizien, die bis zum 24. September besucht werden kann, wird zum Vergleich auch die "Anbetung der Könige" des toskanischen Renaissancemalers Filippino Lippi (1457-1504) gezeigt. Am Ende der Ausstellung wird Leonardos Gemälde im neuen Saal im zweiten Stockwerk der Uffizien ausgestellt, der den Meisterwerken des Renaissance-Genies gewidmet ist, kündigte Schmidt an.

Eike Schmidt neben der "Anbetung"
Eike Schmidt neben der "Anbetung" © AP

Leonardos "Anbetung der Könige" war als Altarbild für das Kloster San Donato in Scopeto vorgesehen. Warum Leonardo, der 1482 von Florenz nach Mailand ging, das Bild nicht vollendet hat, ist nicht bekannt. 1496 haben die Mönche von San Donato dann Filippino Lippi den Auftrag für ein Altarbild zum selben Thema erteilt.