Ein Kernstück der Aufführung des Werkes von Franz Liszt bildet auch heuer der Klavierzyklus, der sich über das gesamte Jahresprogramm erstreckt. Zur Saisoneröffnung stehen Klavierkonzerte von Boris Bloch zur Eröffnung am heutigen Freitag und Alexei Volodin am Samstag in einer Woche auf dem Programm. Im Vokalzyklus erwarten das Publikum Liederabende mit Ildiko Raimondi (25. März) und Elisabeth Kulman (9. Juni) und eine Aufführung der Carmina Burana mit dem Wiener Kammerchor (15. Juni).

Die Reihe der Orchesterwerke eröffnet am Sonntag die Wiener Akademie mit den Ungarischen Rhapsodien. Am Freitag in einer Woche (23.3.) gibt das Liszt Festival Orchester sein musikalisches Debüt. Mit der Aufführung des Concerto für zwei Klaviere und Orchester, einer Komposition von Eduard Kutrowatz, kommt es zu einer doppelten Premiere.

Er habe diese "kompositorische Ader" an sich entdeckt und bekomme "durch das eigene Komponieren immer größeren Respekt vor den großen, wichtigen, etablierten Komponisten", so Eduard Kutrowatz zur APA. An dem Werk habe er fast zweieinhalb Jahre gearbeitet. Dass es nun gemeinsam mit dem Liszt Festival Orchester seine Uraufführung erlebe, erfülle ihn mit Freude und auch mit Stolz. Er verspüre "so etwas wie positive Anspannung, um nicht zu sagen, Nervosität". Das Orchester soll "wirklich im Geiste von Liszt ein europäisches Orchester sein", so Kutrowatz. Zur internationalen Besetzung gehören Musiker aus Lissabon und Prag ebenso wie aus Deutschland und Spanien. Vorbild dabei sei sicherlich das Chamber Orchestra of Europe.

"Es war am Anfang die Überlegung, führen wir Liszt sukzessive in das Festival ein oder setzen wir von Anfang an hundert Prozent auf die Marke Liszt und auf sein Werk. Wir haben uns für diese Variante entschieden", blickt Kutrowatz auf den Beginn der Intendantentätigkeit zurück, die er mit seinem Bruder Johannes ausübt. "Und jetzt, im zehnten Jahr, sind wir soweit, dass wir sagen: Jetzt öffnen wir die Schere, um auch Projekte dazuzunehmen, die Liszt als den Grenzgänger und den Zukunftskomponisten zeigen."

Das Programm des Festivals solle die Vielfalt des Liszt'schen Schaffens repräsentieren. Ein Ziel sei es auch gewesen, das Werk von Franz Liszt in allen großen Konzerthäusern zu etablieren.

Am schnellsten ausverkauft seien natürlich musikalische Großprojekte. "Aber das Publikum hat jetzt im zehnten Jahr unserer Intendanz Vertrauen in unsere Programmierung gefasst und verlässt sich darauf, dass, wenn einmal ein Pianist kommt, den vielleicht nicht jeder kennt oder ein Werk kommt, das zum ersten Mal zur Aufführung kommt - dass dann die Gewissheit da ist: Das ist etwas Besonderes, das ist etwas, was hörenswert ist."

Nun sei die erste Dekade erreicht und nahezu 50 Prozent der erfassten Werke seien bisher aufgeführt worden. Wobei es auch ein Ziel sei, manche zu wiederholen, um sie zum Allgemeingut zu machen. So sei die Sonate in h-Moll mittlerweile ein Fixpunkt geworden, erläuterte Kutrowatz.

Inzwischen werden auch die ganz unbekannten und selten bis nie gespielten Werke aufgeführt. Hier gelte es, Überzeugungsarbeit zu leisten: "Die Aufgabe ist natürlich, Kolleginnen und Kollegen aus dem Künstlerbereich zu animieren, sich aktiv damit zu beschäftigen. Und das gelingt immer besser", meinte Kutrowatz.

Das Intendanten-Duo kann sich schon Gedanken über die Zukunft des Festivals machen: "Wir sind schon in der Programmierung der nächsten Jahre, wo es natürlich auch einige Höhepunkte gibt, wie das große Beethovenjahr 2020 und 2021 "Hundert Jahre Burgenland bei Österreich", erzählte Eduard Kutrowatz.

(S E R V I C E - Liszt Festival Raiding 2018, Termine im März: 16. bis 18. und 23. bis 25. Informationen im Internet unter )