2013 war seine Inszenierung des „Rosenkavaliers“ von Richard Strauss – eine solide Deutung mit kleinen Gesten, ohne große Effekte – in Antwerpen mit Standing Ovations bedacht worden. Nun feierte Christoph Waltz an der Opera Vlaanderen mit seiner zweiten Musiktheater-Regie Premiere: „Falstaff“ mit dem deutschen Bariton Thomas Johannes Mayer in der Titelrolle und Tomáš Netopil am Pult.

Der Hollywoodstar und zweifache Oscar-Preisträger („Inglourious Basterds“, „Django Unchained“) stammt ja aus einer Wiener Künstlerfamilie: Der erfolgreiche Dirigent und Operetten-Komponist Alexander Steinbrecher (1910-1982) war sein Stiefvater – übrigens auch jener von Erfolgsregisseur Michael Haneke. Und Waltz, der mit zehn Jahren von einer "Turandot" mit Birgit Nilsson mit dem Opern-Virus infiziert worden war, genoss selbst eine Zeitlang eine klassische Gesangsausbildung. Allerdings sei sein Bariton "too shrimpy" (zu mickrig) nicht nur für Partien wie Falstaff gewesen, gestand er kürzlich der New York Times.

Waltz zeigt in Antwerpen (und in der Folge auch in Gent) die komischen Seiten in Giuseppe Verdis lyrischer Komödie aus dem Jahr 1893 ebenso wie die ernsten. Der 61-jährige Wiener entzückt das Publikum, wenn er nach einem Umbau alle Orchestermusiker „wie Elfen im Gezweig der Bäume sitzen“, schreibt die FAZ, „und er lässt sich von keinem Aktualisierungsdruck irritieren“.

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Bariton Thomas Johannes Mayer als "Falstaff"
Bariton Thomas Johannes Mayer als "Falstaff" © KK/Opera Vlaanderen

Da sitzt ein Orchester im Baum

(Die Premierenkritik in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung):

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/wie-christoph-waltz-verdis-oper-falstaff-inszeniert-15341336.html