Robert C. Bauer (31) komponierte eine „Nachtmusik für Ashraf Fayadh“: Der Koblenzer widmet sie dem palästinensischen Lyriker, der 2015 in Saudi- Arabien „wegen Abfalls vom muslimischen Glauben und Gotteslästerung“ in seinem Gedichtband „Befehle verinnerlicht“ zunächst zum Tode verurteiltwurde. Nun muss Fayadh „nur“ eine achtjährige Haftstrafe absitzen. Bauer wurde vom Musikverein mit einem Werk beauftragt, das sich auf Menschenrechte bezieht. Ebenso drei weitere der Grazer Kunstuniversität verbundene Komponisten: der Chinese Shiqi Geng (22), der Mexikaner Juan Pablo Trad Hasbun (39) und der Niederländer Frederik Neyrinck (32).

Zusammen werden die Uraufführungen im Grazer Stephaniensaal eine „Symphonie der Menschenrechte“ bilden. Seit der 2014 zum Ehrenmitglied ernannte Krzysztof Penderecki unter anderem seine Kantate „Kaddish“ dirigierte, das der Pole zum 65. Jahrestag der Liquidation des jüdischen Gettos Lodz geschrieben hatte, gibt es im Musikverein alljährlich ein Konzert der Menschenrechte – „als deutliches Zeichen gegen Krieg, Ausgrenzung, Diskriminierung und Fremdenhass“, wie Intendant Michael Nemeth sagt.

„Mit dieser Tradition setzt der Musikverein ein Zeichen der Verantwortung von Kunst und Kultur für die Werte einer humanistisch orientierten Gesellschaft, als geistiger, kultureller und politischer Wegweiser für die Zukunft“, betont Altbürgermeister Alfred Stingl, denn „keine Kultur ohne Menschenrechte, keine Menschenrechte ohne Kultur!“

Konzert für Menschenrechte: Chor und Orchester der Kunstuniversität Graz. Dirigent: Ingo Ingensand. Weiters Werke von Verdi, Berg und Martinu˚. 11. und 12. Dezember, 19.30 Uhr, Stephaniensaal Graz.
Karten: Tel. (0316) 82 24 55. musikverein-graz.at