In New York produzierte der Kärntner Schlagzeuger Klemens Marktl 2015 mit einigen Stars der amerikanischen Jazz-Szene seine CD "December". Am Mittwoch präsentierte er das um neue Eigenkompositionen erweiterte Projekt beim Carinthischen Sommer im Ossiacher Alban-Berg-Saal mit dem schon damals beteiligten US-Vibraphonisten Joe Locke und Musikern aus dem Alpen-Adria-Raum.

Der Kärntner Saxophonist Michael Erian sowie die slowenischen Musiker Lenart Krecic (sax), Marko Crncec (piano) und der Serbe Milan Nikolic (bass) vervollständigten das Sextett des Schlagzeugers aus Friesach, der auch einige Jahre in den Niederlanden und in den USA gelebt hatte. Im voll besetzten Konzertsaal spielten die Jazzer auf einer Bühne mitten im Publikum. Ohne Verstärker und umringt von den Zuhörern zeigten sie sich mit enormer physischer Präsenz und gleichzeitiger Rücksichtnahme aufeinander als perfekt eingespielt.

Die beiden Saxophonisten wechselten sich an Tenor- und Sopransaxophon sowie mit Unisono- und Solopassagen ab und harmonierten perfekt mit der Rhythmusgruppe. Der aus den USA angereiste Joe Locke mit seinen feinen Klangkaskaden am Vibraphon, der sensibel begleitende Pianist Marko Crncec und Bassist Milan Nikolic interpretierten bei Klemens Marktls Heimspiel auch einige neue Nummern zwischen Modern Jazz und Neobop (z.B. "new romance").

Sympathisch erzählte Klemens Marktl lange von der Entstehungsgeschichte des Projekts, und man versteht den Bandleader und Vibraphonisten Joe Locke, wenn der meint, er kenne niemanden, der Jazz mehr liebt, als Klemens Marktl. Die Begeisterung übertrug sich auf das Publikum, das in der Pause des rund dreistündigen Konzerts den Schlagzeuger, der CDs verkaufte und signierte, regelrecht belagerte.

Das Konzert des Carinthischen Sommers wird am 2. Oktober um 19.30 Uhr in Ö1 übertragen. Info: www.klemensmarktl.com