Es zwitschert, trällert, schnattert, wenn die „Primadonna“ der Blockflöten die großen und kleinen Holzröhren zum Sprechen bringt. Mit ihrer Schatzsuche in Irland und Schottland verzauberte Dorothee Oberlinger - Pfarrerstochter aus Aachen und Leiterin des Instituts für Alte Musik am Mozarteum in Salzburg - beim styriarte-Genuss „Celtic Baroque“ in der Helmut-List-Halle. Gemeinsam mit dem gebürtigen Mailänder und Kollegen Vittorio Ghielmi, der den alten Mixturen aus Kunst- und Volksmusik mit Viola und Gamba leidenschaftliche „Passion of Musick“ verleiht.

Virtuos seine Improvisation über „A Springlike Rain“, atemlos das von Queen Mary so geliebte, von Flötenflüsterin Oberlinger temporeich intonierte irische Lied „Stingo“ aus dem „English Dancing Master“. Berauschend sind all die vielen kleinen Tunes, kurzen Melodien aus Tanzmusik, Weh- und Totenklagen, die eingearbeitet und arrangiert werden in der verspielten englischen Kammermusik des 17. Jahrhunderts. Harfinistin Johanna Seitz, Fabio Rinaudo mit Dudelsack und Fabio Biale, der neben der Violine auch die irische Trommel „Bodhran“ rührte, rundeten den Instrumentensatz und den Klang der Insel-Kelten wundervoll ab.