Unter dem Motto "Hinblick" zeigt das Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty in der Saison 2017/18 Stücke, die etwas mit einem speziellen Blickwinkel, neuen Perspektiven oder auch Hintergrundgeschichten zu tun haben. Auch Märchen in neuer Bedeutung und Optik spielen eine Rolle: Als Familienmusical wird "Der gestiefelte Kater" gezeigt, hieß es bei der Programmpräsentation in Graz.

"Es war eine wunderbare Saison", freute sich Intendant Michael Schilhan. Die Auftragsstücke seien erfolgreich gewesen und werden in anderen Theatern nachgespielt, auch die Gehörlosen-Variante von "Patricks Trick" hat viel Beachtung erfahren. "Hinblick" bedeute auch, etwas in neuem Licht zu sehen: "Märchen oder Legenden werden in andere Rahmen gesetzt und plötzlich schaut alles anders aus", erläuterte Dramaturgin Dagmar Stehring.

Familienmusical

Mit einer Legende beschäftigt sich gleich die erste Premiere. "König Artus" zeigt die Königsgeschichte aus der Perspektive des jungen Artus, der einfach nur von zuhause weg will, wobei Macht und die Krone nicht unbedingt seine angestrebten Ziele sind. Märchen finden in verschiedener Weise Eingang in den Spielplan: So bringt der junge Schauspieler Christoph Steiner seine selbst geschriebene Rotkäppchen-Version unter dem Titel "Wolf oder Rotkäppchens Entscheidung aus dem Bauch heraus", während als Familienmusical in der Oper "Der gestiefelte Kater" für Stimmung sorgen soll. Das Stück stammt von Peter Lund (Text) und Thomas Zaufke (Musik), die bereits mit "Grimm!" erfolgreich waren.

"Ginpuin. Auf der Suche nach dem großen Glück" ist eine Geschichte über einen Pinguin und tanzende Buchstaben für Kinder ab fünf Jahren nach dem Bilderbuch von Barbara van den Speulhof und Henrike Wilson.

Die Aufführung "Die tollkühnen Abenteuer des Baron Münchhausen" ist eine Zusammenarbeit mit Kinderbuchautor Heinz Janisch. Diese Produktion soll wieder in Gebärdensprache übersetzt und einige Male mit zwei entsprechenden Dolmetscherinnen aufgeführt werden. Als letzte Premiere steht die Komödie "Die Tanten" auf dem Programm, bei dem es um einen kleinen Buben und drei schräge Tanten geht, die aus seinem Haus ein Lokal machen wollen.

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit dem Stummfilm "Die Abenteuer des Prinzen Achmed", der 1926 in Scherenschnitttechnik entstanden ist und mit neuer Musik gezeigt werden wird.