Die Stiftung Mozarteum in Salzburg muss sich erneut auf die Suche nach einer künstlerischen Leitung machen: Maren Hofmeister, die diese Funktion erst im April 2016 angetreten hat, wird ihre Tätigkeit schon im Frühjahr 2018 beenden. Einen Grund für den überraschenden Rückzug nannte Hofmeister am Freitag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur nicht. Auch über ihre berufliche Zukunft hüllte sie sich in Schweigen.

Hofmeister war mit 15. April 2016 in die Stiftung Mozarteum gewechselt und damit auf Matthias Schulz gefolgt, der neuer Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden wurde. Ihr Vertrag als künstlerische Leiterin in Salzburg war laut Hofmeister ohne Laufzeit abgeschlossen worden.

Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst

"Wir haben den Vertrag einvernehmlich aufgelöst, einzelne Gründe dafür will ich nicht nennen. Das ist für mich ein klarer Weg", sagte Hofmeister. Und auch Stiftungspräsident Johannes Honsig-Erlenburg nannte im Gespräch mit der Austria Presse Agentur keine Begründung: Die Vertragsauflösung sei "im beidseitigen Interesse" sowie auf Wunsch beider Seiten erfolgt. Auf die Frage, ob ein neues Engagement die Ursache für ihren Abschied vom Mozarteum sei, sagte Hofmeister, sie wolle auch für die Zeit danach noch keine Auskunft geben.

Bei der Suche nach einer neuen künstlerischen Leitung will die Stiftung laut Honsig-Erlenburg "eine relativ zeitnahe Entscheidung. Wir müssen aber nichts über das Knie brechen, weil die Mozartwoche 2018 fertig ist." Für diese Woche mit der Neuinszenierung von "Die Entführung aus dem Serail" wird Hofmeister noch verantwortlich sein. Dennoch will der Präsident die Nachfolge relativ zügig klären, denn das Programm für die Mozartwoche 2019 muss bereits Hofmeisters Nachfolge gestalten. Ob die Stelle ausgeschrieben wird oder gezielt Personen angesprochen werden, werde das Präsidium demnächst klären, so Honsig-Erlenburg.

Maren Hofmeister wurde in Braunschweig geboren und hat an der Universität Leipzig Musik- und Kommunikationswissenschaften studiert. Sie war Assistentin des Intendanten des Aalto Musiktheaters Essen, leitete das Künstlerische Betriebsbüro der Ruhrtriennale und war von 2008 bis 2010 Mitarbeiterin des Intendanten der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm. Anschließend wirkte sie als Casting-Direktorin der Berliner Staatsoper Unter den Linden unter der Intendanz von Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. 2015 trat sie ihre Funktion als Intendantin der Arenaria GmbH, Produzentin der Oper im Steinbruch St. Margarethen und Direktorin für Musik und Kultur der Esterhazy Privatstiftung Eisenstadt an, wurde aber bereits im Herbst desselben Jahren vom Ruf aus Salzburg eingeholt.